Haan Haaner liefern mehr als 400 Liter Blut

Haan · Das Deutsche Rote Kreuz Haan zeichnete treue Spender aus und sucht neue Freiwillige.

 Der Haaner DRK-Vorsitzende Andreas Kriekhaus ehrte die treuen Blutspender: (vorn von links) Detlef Tuschen, Anita Bohr, Barbara Rothaus, Sigrid Bucher,dahinter Jens Masur und Michael Weiss.

Der Haaner DRK-Vorsitzende Andreas Kriekhaus ehrte die treuen Blutspender: (vorn von links) Detlef Tuschen, Anita Bohr, Barbara Rothaus, Sigrid Bucher,dahinter Jens Masur und Michael Weiss.

Foto: Olaf Staschik

Die Sache mit dem Cognac erzählt Detlef Tuschen. Vierzehneinhalb, vielleicht fünfzehn Jahre alt wird er damals gewesen sein, als er seinen Vater zur Blutspende begleitete: "Anschließend kam eine Flasche Cognac auf den Tisch. Wer wollte, konnte sich ein Pinnchen nehmen, zur Stärkung." Und da die Flasche Hochprozentiges nicht eher verschwand, bis sie leer war, hatte so mancher Alt-Haaner einen fröhlichen Nachmittag. "Das ist aber lange her", sagt der Haaner Ortsvereinsvorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes, Andreas Krickhaus, "fast ein halbes Jahrhundert."

Am Dienstagabend ehrte das DRK acht verdiente Blutspender und nannte eine stolze Gesamtzahl: Haan hat im Jahr 2015 insgesamt 402,5 Liter Blut gespendet; 45 normale Wasserkästen wären nötig, um diese Menge zu transportieren.

Detlef Tuschen selbst spendet seit 1971 und bekam Ehrennadel, Urkunde und Präsentkorb für 100 verbriefte Blutspenden. Sigrid Bucher und Barbara Rotthaus wurden für 75 Blutspenden ausgezeichnet. Anita Bohr, Jens Mazur, Michael Weiß - und in Abwesenheit Abdeltif Ouatik sowie Gerlinde Simons ließen sich bereits 50 Mal zur Ader. Sie alle sagen: "Am Tag nach einer Blutspende geht es uns besser." Würden bei der Blutuntersuchung Krankheiten entdeckt, bekäme der Spender den Hinweis, einen Arzt aufzusuchen.

Anders als in den 1960er Jahren ist die Blutspende beim DRK heute streng geregelt. Männer müssen einen Fragebogen mit 18, Frauen mit 19 Fragen beantworten - die Frage nach der Schwangerschaft macht den Unterschied. Neben Medikamenten-Einnahme, chronischen Erkrankungen und Reisen in exotische Länder wird seit den Zeiten von Rinderwahn auch nach der Creutzfeld-Jakob-Krankheit gefragt. Um versteckte Infektionen zu entlarven, messen die Helfer die Körpertemperatur der Spender und ermitteln den Eisengehalt des Blutes. Dabei verstehen Ärzte und Aufsichtspersonal keinen Spaß. "Im Sommer, als es heiß war, bin ich schon mal weggeschickt worden, weil meine Körpertemperatur zu hoch war", erinnert sich Barbara Rotthaus. Vermutlich hatte sie an diesem Tag zu wenig getrunken.

Blut spenden darf jeder ab einem Alter von 18 Jahren. Die Altersobergrenze von 68 ist mittlerweile für Stammspender abgeschafft. Nur wer mit dem Blutspenden anfängt, sollte jünger als 68 sein. Etwas Überwindung kostet bei sensiblen Gemütern die Nadel beim eigentlichen Spendevorgang. "Neulich haben wir durch Zureden eine Frau abgelenkt, die Angst davor hatte", erzählt Barbara Rotthaus. Binnen vier bis fünfzehn Minuten wird den Spendern ein halber Liter Blut abgezapft. Danach gibt es auf Wunsch Schnittchen, aber immer auch gute Gespräche. Von den geehrten Spendern hat noch niemand eine Blutkonserve benötigt.

(dne)
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