Haan Haaner richten Zuckerfest am Strand aus

Haan · Der Verein Haaner Sommer bedankte sich zum Ende des Ramadan-Monats bei den Flüchtlingen, die in der vorigen Woche spontan beim Aufbau mit angepackt hatten.

 Ein reichhaltiges Buffet lockte beim Zuckerfest, das der Haaner-Sommer-Verein Mittwoch als Zeichen des Dankes am Strand für die Flüchtlinge ausrichtete.

Ein reichhaltiges Buffet lockte beim Zuckerfest, das der Haaner-Sommer-Verein Mittwoch als Zeichen des Dankes am Strand für die Flüchtlinge ausrichtete.

Foto: Olaf Staschik

Die 20 Tüten mit Süßigkeiten, die die Ehrenamtlerin Sabine Rukavina gepackt hatte, waren am Haaner Strand schnell verteilt. Hierhin hatte der Haaner-Sommer-Verein Mittwoch die Flüchtlinge und ihre Familien eingeladen, die vorige Woche so spontan beim Aufbau des Strand-Mobiliars und beim Verteilen des Sandes geholfen hatten.

Gefeiert wurde mit einem einladenden Buffet, mit vielen Gästen und Begegnungen. Der Anlass war das sogenannte Zuckerfest, das bei den Moslems am Ende des Ramadans gefeiert wird. Vergangenen Donnerstag waren 15 junge Männer spontan gekommen, um bei den Aufbauarbeiten mit anzupacken. Zuvor hatte Sabine Rukavina in den Unterkünften angefragt.

"Es ist selbstverständlich für uns,"" sagt Ali Ghamali, der Marokkaner, "dass wir helfen, wenn wir helfen können". Sein Deutsch ist schon ganz ordentlich. Zum Zuckerfest kam er mit seiner Frau Hanan und Tochter Fatima. Die ist einen Monat alt und in Düsseldorf geboren. Besser als Deutsch sprechen sie Griechisch, Englisch und natürlich Arabisch. Ebenfalls gekommen ist Ute Sauter, ihre Deutsch-Lehrerin. "Wir vermitteln Alltagssprache", erklärt sie. Man kennt sich schon gut. Die Gespräche sind herzlich. Erfreut hält Ute Sauter ein kleines Geschenk in der Hand, einen Mini-Kinderwagen aus Draht mit süßen Mandeln. Traditionell bedankte sich die marokkanische Familie für die Glückwünsche zur Geburt der Tochter. Hanan Ghamali war schon beim katholischen Pfarrfest am Sonntag aktiv, erzählt Ute Sauter. Sie habe marokkanische Spezialitäten hergestellt, so zum Beispiel Brot, Crèpes und Teigtaschen. Die Familie wohnt im ehemaligen Finanzschul-Gebäude an der Kaiserstraße. Aber mit ihren albanischen Mitbewohnern Zana Mile und Familie können sie sich nicht verbal verständigen. Da müssen Hände und Füße her oder alle müssen Deutsch lernen.

Jedoch gibt es schon eine gute Dolmetscherin: Tochter Selena Mile, 13 - bald 14, besucht die Hauptschule Zum Diek. Nach den Ferien kommt sie in die 8. Klasse. Viel versteht der Teenager schon.

Auch die Hilfskräfte Omar Azad, Husien Omay, Mahmoud Zeinya und Mustafa Salama (Syrer) waren - zum Teil mit Familien - zum Strandfest gekommen. "Man kann noch nicht so viel essen am Ende des Ramadan", sagt einer von ihnen entschuldigend, weil die Haaner Gastgeber immer wieder zum Buffet einladen. Aber fröhlich ging es zu. Die ersten Einladungen zur Tasse Kaffee im Flüchtlingsheim waren schnell ausgesprochen. Und als das erste Kind in den Stadtbrunnen gefallen war, bedauerte die Mutter, das Fest vorzeitig verlassen zu müssen. Welch eine Begegnung.

(gund)
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