Haan Haaner Roboter-AG ist deutscher Meister

Haan · Die "Bohlebots" vom städtischen Gymnasium haben im bundesweiten Finale mit 400 Teams die Plätze 1 und 3 belegt.

Tellergroße Roboter sollen "Fußbälle" in Tennisballformat ins gegnerische Tor schießen. Es geht um Programmiergeschick und Strategie. 17 Haaner Schüler hatten beides und wurden dafür mit dem Titel "Deutscher Meister im Robocup Soccer der Klasse 1vs1 (ein Roboter gegen einen anderen) belohnt.

Der Reihe nach: Das st ädtische Gymnasium Haan hat eine Roboter-AG, an der "über 50 Schüler teilnehmen", sagt deren Lehrer Roland Stiebel. Von diesen 50 waren 17 14- bis 17-Jährige in zwei Teams in Magdeburg bei den German Open. Dort kommt man nur hin, wenn man sich in Vorentscheiden dafür qualifiziert hat. Die Haaner waren bereits Westdeutscher Meister, bevor sie in Magdeburg gegen etwa acht Teams aus ihrer 1vs1 Liga antraten. "Es werden zwei mal 10 Minuten gespielt. Dazwischen sind fünf Minuten Pause", erklärt "Coach" Stiebel. Der Boxenstopp für Fußball-Roboter ist dringend nötig, denn sie werden jeweils bis zur Belastungsgrenze beansprucht: Getriebeschaden, durchgebrannte Platinen, in Rauch aufgehende Kabelverbindungen - all das ist an der Tagesordnung beim German Open Soccer. Außerdem werden die Pausen genutzt, um die Strategie zu überdenken und vielleicht noch schnell zu ändern. Auch die Bohlebots blieben nicht verschont, aber die Chef- Konstrukteure Julius Kahle, Niklas Pengeman und Joshua Biro schafften es zwischen zwei Läufen, ganze Platinen umzulöten und Getriebe auszutauschen. "Das war ein Boxenstopp wie bei der Formel 1", lobte auch Teammitglied Julia Hillebrand, die die Spiele gebannt verfolgt und danach die Taktik analysiert und Anweisungen zur Programmierung gibt.

So waren die Schwachstellen der Gegner bis zum Finale bekannt: "Das Team aus Königswinter spielt viel präziser als wir, aber die sind ziemlich langsam. Wenn wir also mit mehr Tempo fahren, können wir es schaffen", fasste Mara Tizza die Strategie für das Finale zusammen. Nach wenigen Minuten hatte Kathrin Ostendorf dies im Programm umgesetzt: "Wir haben die Programme so geschrieben, dass wir mit ein paar Änderungen im Programmcode ein völlig neues Verhalten des Roboters erzeugen können", erklärte sie, während das Programm vom Notebook auf den Roboter übertragen wurde.

Letzten Endes ging die Strategie auf und die beiden Haaner Teams mussten sogar im Halbfinale gegeneinander antreten und gewannen schließlich ihre Endspiele.

Im nächsten Jahr wollen die Haaner in der nächsthöheren Kategorie antreten und dort gewinnen: Im Robocup Soccer der Klasse 2vs2 (zwei Roboter gegen zwei gegnerische). Dort geht es dann gegen internationale Gegner und um die Weltmeisterschaft.

(RP)
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