Haan/Hilden Haaner sammeln für Leprakranke

Haan/Hilden · Die Gruppe "Wasser für Pokhara" bittet nach Gottesdiensten um Spenden.

Keine andere Krankheit ist mit einem solchen Stigma versehen wie Lepra. Betroffene Menschen werden immer noch als "Leprakranke" ausgegrenzt, auch wenn sie schon längst geheilt sind. In Selbsthilfegruppen schließen sie sich zusammen, um sich gegenseitig zu stärken. Denn neben der Diagnose und Therapie ist die soziale Unterstützung der Betroffenen enorm wichtig.

Zum Welt-Lepra-Tag am Sonntag, 29. Januar, unter dem Motto "Seit 60 Jahren für die Menschen da" ruft die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) dazu auf, gerade diese Menschen nicht allein zu lassen und ihr Schicksal nicht zu vergessen. "Diesem Aufruf schließe ich mich gerne an", schreibt Landrat Thomas Hendele. Er bittet darum, die Arbeit der Lepra- und Tuberkulosehilfe mit einer Spende zu unterstützen. "Helfen Sie mit, möglichst vielen Menschen die Bedrohungen von Behinderungen und einer gesellschaftlichen Ausgrenzung zu ersparen."

Trotz der modernen Medizin und der heutigen Möglichkeit, die Krankheit zu heilen, werden betroffene Menschen oftmals immer noch verachtet und vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Auch nach Heilung ihrer Krankheit leiden weltweit rund vier Millionen Menschen an den körperlichen Folgen der Lepra. Durch Verstümmelungen sind sie oft kaum in der Lage, ihr Leben selbstständig zu bewältigen.

Im Kreis Mettmann setzen sich die Aktionsgruppen Haan und Hilden seit 40 Jahren in Nepal und seit mehr als 50 Jahren in Uganda ehrenamtlich für Lepra-Projekte der DAHW ein. Die Hildener Kolpingfamilie unterstützt seit mehr als einem halben Jahrhundert das Lepra-Krankenhaus in Buluba/Uganda. 1964 hat der damalige Präses Pastor Heinrich Zumbe zu Spenden für ein Krankenhaus aufgerufen, in dem Leprakranke behandelt werden. Ein Trakt des Hospitals trägt den Namen Hilden.

1973 war es ein Haaner Arzt, der in Pokhara/Nepal den Bau einer Wasserleitung in Angriff nahm. Daher leitet sich der Name der Aktionsgruppe "Wasser für Pokhara" ab. Sonntag bittet die Gruppe nach den katholischen Gottesdiensten in Haan und Gruiten um Spenden. Im Oktober 2014 haben Haaner Einrichtungen der nepalesischen Projektpartner in Kathmandu und Pokhara besucht. Dort sahen sie in den Gesichtern geheilter Patienten, wie wirkungsvoll die Projektarbeit ist.

(RP)
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