Haan Händler fordern neue Regel für Kaufsonntag

Haan · Dass die Geschäfte an der Kaiserstraße ausgeschlossen sind, wollen die Kaufleute nicht akzeptieren.

 "Danke Verdi" und "Wir werden ausgeschlossen" - das ärgert Erika Pölkemann und Heike Husserls von "Pyjama & mehr".

"Danke Verdi" und "Wir werden ausgeschlossen" - das ärgert Erika Pölkemann und Heike Husserls von "Pyjama & mehr".

Foto: Olaf Staschik

Der verkaufsoffene Sonntag vom vergangenen Wochenende schlägt weiterhin Wellen: Den Einzelhändlern ist vor allem mit Blick auf den nächsten Aktions-Sonntag am 9. Juli an einer Verbesserung der Rahmenbedingungen gelegen. Die Kaufleute sind erbost darüber, dass nicht alle Geschäfte der Innenstadt während des Brunnenfestes öffnen durften. Nur den Anliegern am Neuer Markt war dies erlaubt. Denen an der Kaiserstraße hingegen nicht.

"Das ist von der Logik her nicht nachvollziehbar", sagt Stefan Wassermann vom Händler-Zusammenschluss "Wir für Haan". Tatsächlich habe er im Dezember die Einkaufssonntage mit der Formulierung beantragt, dass die Geschäfte "im Umfeld der Veranstaltung" geöffnet haben sollten. "Doch damals war noch gar nicht klar, was als Umfeld definiert wird", so Wassermann. Über den letztgültigen Ratsbeschluss dazu seien die Händler nicht informiert worden, wirft er der Stadtverwaltung vor.

Auch Erika Pölkemann, Mitinhaberin des Wäschegeschäfts "Pyjama & mehr" an der Kaiserstraße ist sauer: Sie hatte ihre Kunden per Zeitungsanzeige zum verkaufsoffenen Sonntag eingeladen - und musste befürchten, dass diese vor verschlossener Ladentüre stehen. Denn von dem Verbot hatte sie erst am Mittwoch zuvor erfahren. Zu spät, um noch zu handeln. Gleichsam als "Trostpflaster" organisierte sie für Montag eine Rabatt-Aktion. "Aber das wurde nicht gut angenommen", bedauert sie.

"Schmerzfreies Stadtmarketing" wirft das ehemalige SPD-Ratsmitglied Udo Carraro der Stadt in einem Leserbrief an die RP vor: Statt auf die Veröffentlichungen auf der städtischen Homepage zu verweisen, hätte das Stadtmarketing "die betroffenen Einzelhändler zeitnah informieren müssen". Es handele sich schließlich nur um maximal 20 Ladenbesitzer: "Der normale Postweg hätte die Verwaltung maximal lächerliche 15 Euro gekostet", schreibt Carraro.

Zornig sind die Einzelhändler auch darüber, dass trotz des Verbots einige Geschäfte an der Kaiserstraße, darunter Woolworth, dennoch geöffnet hatten. "Ich dachte, mich trifft der Schlag, als ich da vor einem geöffneten Woolworth stand", sagt Pölkemann. "Die hatten den Laden rappelvoll. Und ich habe einen Wahnsinns-Verdienstverlust."

Eine Strafe wird es für die Geschäfte, die dennoch geöffnet hatten, wohl nicht geben. Dazu Sonja Kunders, Sprecherin der Stadt: "Woolworth und Kik werden auf die bestehende Rechtslage hingewiesen. Aus heutiger Sicht sagen wir selbstkritisch, dass eine nochmalige Information an die Einzelhändler sinnvoll gewesen wäre", so Kunders.

Die Verwaltung werde die Einzelhändler im Vorfeld des 9. Juli noch einmal informieren. "Das ändert jedoch nichts an der eindeutigen Rechtslage. Die Rahmenbedingungen sind unstreitbar." Das heißt: Auch am 9. Juli bleiben die Händler der Kaiserstraße ausgeschlossen.

(gund)
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