Haan Herz ist am Mittwoch Thema des Patiententags

Haan · Unabhängig von spirituellen oder kulturellen Überlieferungen nimmt das Herz eine besondere Stellung im Körper ein. 70 Mal in der Minute, rund drei Milliarden Mal bis zum 70. Lebensjahr kontrahiert der Herzmuskel und entspannt sich wieder.

Bis zum Lebensende hat das Herz rund 2.500.000 Liter Blut durch unsere Gefäße gepumpt. Um dieses besondere Organ dreht sich das nächste Patientenseminar, zu dem das Haaner St.-Josef-Krankenhaus für Mittwoch, 11. November, 18 Uhr, in die Aula einlädt. Seine Arbeitsleistung kann der Herzmuskel nur erbringen, wenn er selbst gut mit Blut versorgt wird.

"Dafür sind eigene Gefäße zuständig, die den Herzmuskel kranzförmig umfassen, die Herzkranzgefäße oder 'Koronararterien'", erklärt Dr. Thomas Ellermann, Kardiologe am St. Josef Krankenhaus. "Sie versorgen den Herzmuskel." Dr. Henning Henke, Chefarzt der Inneren Abteilung, gibt zu bedenken: "Krankheiten des Kreislaufsystems stehen an der Spitze der Erkrankungen und verursachen fast die Hälfte aller Todesfälle in Deutschland." Gerade ein erhöhter Blutdruck stellt einen großen Risikofaktor dar. "Je höher der Blutdruck ist, desto mehr muss das Herz arbeiten", führt der Mediziner aus. Die Folge: Die Wand der linken Herzkammer wird dicker, das Volumen sinkt und die Blutzufuhr zum Herzen reicht nicht mehr aus, um alle Organe und das Gewebe ausreichend mit Blut zu versorgen. Das Herz kann versagen, wird dauerhaft geschädigt.

Bluthochdruck braucht eine fachgerechte Versorgung. Ein hoher Blutdruck schädigt nicht nur das Herz, sondern auch die Gefäße. Arterienverkalkungen stellen eine doppelte Gefahr dar: Große Ablagerungen engen die Gefäße so stark ein, dass das Blut kaum noch durchfließen kann. Die Herzmuskelzellen werden zwar in Ruhe noch ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, bei Belastung kommt es aber zum Sauerstoffmangel im Herzmuskel und zu den typischen Beschwerden wie Druck auf der Brust, Kurzatmigkeit und Schweißausbruch. "Sinkt der Blutdurchfluss so weit ab, dass schon in Ruhe Herzbeschwerden auftreten, spricht man von einer instabilen Angina pectoris", führt Ellermann aus. Bei kleineren Ablagerungen hingegen droht die chronisch entzündete Oberfläche aufzureißen. Das dort entstehende Blutgerinnsel, das den Defekt eigentlich reparieren soll, verstopft das Gefäß, stoppt den Blutstrom und unterbricht die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels.

Beide Mediziner referieren anlässlich der Herzwoche zu Diagnosen und modernen Therapie-Möglichkeiten, stellen das Leistungsspektrum der Inneren Medizin des katholischen Krankenhauses vor und stehen für Fragen gern zur Verfügung.

(RP)
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