Haan Idee: Wildblumen auf den Neuen Markt

Haan · Die AGNU hatte bereits vor einem Jahr detaillierte Vorschläge gemacht. Geschehen ist seitdem offenbar nichts.

 Eine Wildblumen-Wiese sieht schön aus und bietet vielen Insekten Nahrung. Sie muss nur zweimal im Jahr gemäht werden und ist deshalb viel kostengünstiger als eine saisonale Bepflanzung.

Eine Wildblumen-Wiese sieht schön aus und bietet vielen Insekten Nahrung. Sie muss nur zweimal im Jahr gemäht werden und ist deshalb viel kostengünstiger als eine saisonale Bepflanzung.

Foto: Hartmut Hoffmeister

Die Grünflächen auf dem Neuen Markt bieten keinen schönen Anblick. Für die Kirmes wurden die Beete abgeräumt - und blieben so liegen. Muss das sein?, fragten die Bürger Ute Wollmann und Ulrich Trapp - und lösten damit eine Diskussion in der Gartenstadt aus. Eine dauerhafte Bepflanzung sei wegen der Kirmes und der Kosten nicht möglich, antwortete Bürgermeisterin Bettina Warnecke. Im Rahmen des Innenstadtkonzepts werde auch über eine Neuordnung des öffentlichen Grüns nachgedacht.

Ein solches "Bepflanzungskonzept" habe die Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan bereits 2015 beantragt, meldet sich WLH-Fraktionsvorsitzende Meike Lukat zu Wort: "Das liegt zumindest der WLH-Fraktion bis heute nicht vor. Dazu hatte die Verwaltung letztmalig im Rat am 21. Februar 2017 auf die alte Sitzungsvorlage vom September 2016 und auf personelle Engpässe verwiesen." Das angekündigte Innenstadt-Konzept muss gar nicht abgewartet werden, meint Sigrid van de Sande von der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt Haan. Die AGNU habe bereits vor einem Jahr vorgeschlagen, die städtischen Grünflächen mit Wildpflanzen zu bestücken. "Dieses Konzept wäre eindeutig preiswerter als die saisonale Bepflanzung", betont van de Sande. Und würde dazu noch vielen Insekten wie Hummeln, Bienen oder Schmetterlingen helfen. Dazu habe auch bereits ein Gespräch mit Planungsamtsleiter Peter Sangermann, Stadtgärtner Peter Kannemann vom Bauhof, Landschaftswart Hans Friebe und ihr stattgefunden: "Wir hatten dazu zwei Vertreterinnen des sehr erfolgreichen Projekts ,Natur in grauen Zonen' vom Wissenschaftsladen der Universität Bonn eingeladen." Im Gespräch sei deutlich geworden, dass diese naturnahe Bepflanzung des Neuen Marktes den Kirmesbetrieb in keiner Weise einschränken würde. Sigrid van de Sande: "Die Flächen können vor der Kirmes gemäht und ohne Probleme wie sonst gesichert werden, wenige Wochen nach der Kirmes treiben sie wieder aus." Viele andere Städte säen inzwischen Wildblumen-Wiesen, etwa am S-Bahn-Haltepunkt Millrath in Erkrath.

Auch die Stadt Haan hat damit schon positive Erfahrungen gemacht. Etwa vor dem Amada-Gelände. Oder auf einem Teilstück des Karl-August-Jung-Platzes. Was sagt die Stadtspitze dazu? Bürgermeisterin Bettina Warnecke ist bis morgen in Urlaub, bittet Stadtsprecherin Sonja Kunders um Geduld.

(cis)
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