Haan Ideen für ein neues Bild der Innenstadt

Haan · Städte- und Landschaftsplaner haben Ideen für eine Umgestaltung der Haaner Innenstadt entwickelt. Die Stadt stellte die drei von der Fachjury ausgewählten Entwürfe vor.

 Durch Baumreihen und ein verändertes Pflaster wirkt der Neue Markt kompakter. Unser Bild stammt aus dem Entwurf der Bewerbergemeinschaft RMP Stephan Lenzen (Bonn) und De Zwarte Hond (Köln). Alle Planer haben die Einfahrt zur Tiefgarage Neuer Markt verlegt und damit den Platz vergrößert.

Durch Baumreihen und ein verändertes Pflaster wirkt der Neue Markt kompakter. Unser Bild stammt aus dem Entwurf der Bewerbergemeinschaft RMP Stephan Lenzen (Bonn) und De Zwarte Hond (Köln). Alle Planer haben die Einfahrt zur Tiefgarage Neuer Markt verlegt und damit den Platz vergrößert.

Foto: RMP

Wenn es nach den Vorstellungen der Architekten geht, wird sich das Bild der Haaner Innenstadt deutlich verändern. 26 Büros nahmen an der europaweiten Ausschreibung teil. Unter den sieben vorausgewählten Entwürfen kürte eine Fachjury jetzt drei, über die in den nächsten Wochen weiter verhandelt wird. Im Frühjahr wird die Verwaltung der örtlichen Politik vorschlagen, mit wem sie weiter zusammenarbeiten möchte.

Die drei Vorschläge haben für den Bereich Neuer Markt, der wirklich autofrei wäre, eines gemeinsam: Die Rampe in die Tiefgarage von Stadt-Sparkasse und unter der Marktpassage soll auf die Straße Neuer Markt verlegt werden. Der heutige Stadtbrunnen findet sich nur in einem Entwurf wieder - verlegt auf etwa die Mitte des unteren Neuen Marktes. Andere stellen sich großflächige Wasserspiele vor auf einem Platz, der durch viele Bäume enger geworden ist. Die Pflasterung - Planer sprechen von Intarsien - soll Räume optisch kleiner machen und durch die Weite zugleich mehr Platz - etwa für Gastronomie - schaffen.

An der Kaiserstraße könnte die Parallelfahrbahn entfallen, der Gehwegbereich weiter werden und die Parkplätze zwischen die Bäume wandern. "Wir müssen prüfen, was möglich ist und was sinnvoll", merkte Peter Sangermann, Leiter des Amtes für Stadtplanung und Bauaufsicht, an. Im Bereich Rathaus differieren die Ideen: Ein Planer reduziert das Rathaus auf seinen alten Denkmalteil - die neue Verwaltung könnte in einem Neubau in der Kurve untergebracht werden.

Andere kombinieren Alt-Substanz und Neubau. Dann erscheint vorstellbar, die Kaiserstraße auf ihre alte Trasse zu verlegen, um mehr Platz vor dem Rathaus zu schaffen. Die Stadtmitte zwischen Sandbachtal und Rathaus, Altem Kirchplatz und Park Ville d'Eu sowie Kaiserstraße und Dieker Straße soll mehr Erholungsqualität erhalten. Ein Planer stellt sich für den Schillerpark sogar eine Uferpromenade vor.

Mit dem dritten Preis (15.000 Euro) wurde die Arbeit der Bewerbergemeinschaft RMP Stephan Lenzen (Bonn) und De Zwarte Hond (Köln) gekürt. Rang zwei (22.500 Euro) belegt die BBZ Landschaftsarchitekten Berlin GmbH. Auf den ersten Platz (37.500 Euro) setzte die Fachjury "Kraft Raum Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung aus Krefeld.

Keiner der preisgekrönten Entwürfe ist noch aktuell. Denn sie alle enthalten das Einkaufscenter am unteren Neuen Markt, dessen Realisierungspläne der Investor ITG zwischenzeitlich aufgegeben hat. Insofern wird jetzt bei den weiteren Verhandlungen noch nachgearbeitet werden müssen. In den Gesprächen werde es auch um Fragen der Projektorganisation gehen und einen Weg, wie die Ideen umgesetzt werden sollen, erläuterte Peter Sangermann. Schließlich stehen auch Honorarfragen zur Debatte. Die Verwaltung wird die Ergebnisse der Gespräche bewerten und dann der Politik eine Beschlussempfehlung geben.

Im Innenstadtbereich habe es ganz viele Rahmenbedingungen gegeben. "Wir sind überrascht, wie unterschiedlich die Büros herangegangen sind." Die Fußgängerzone brauche einen Relaunch. Randbereiche des Neuen Marktes seien "keine Schönheit", meinte Sangermann. Der Stadtrat habe die Grundsatzentscheidung getroffen, die Innenstadt aufzuwerten. Der Wettbewerb habe auch Bausteine geliefert, wie das Ziel erreicht werden kann, zu dessen Finanzierung auch Bundes- und Landesmittel fließen.

Überrascht von der Tatsache, dass der runde Stadtbrunnen nicht mehr Teil des Konzeptes zu sein scheint, ist auch der Vorstand des Vereins Kunst in der Stadt Haan. Der hat 1998 den Stadtbrunnen finanziert und kommt seither für dessen Betriebskosten auf. "Wir waren darüber weder informiert noch zu irgendwelchen Sitzungen eingeladen", stellt Vorsitzender Peter Püschel fest.

Er weiß, dass der Brunnen sich auf städtischem Grund befindet. Und er kennt auch eine Vereinbarung eines früheren Vorstandes mit der Stadt über die Betriebskosten. "Wenn es um Reparaturen geht, bin ich immer noch Ansprechpartner." Das Brunnenfest, so Püschel, sei jährlich zum Frühjahrsbeginn ein kleines Bürgerfest. Gerade hätten die ersten Interessenten für einen Marktstand im März angerufen, sagt Püschel. Er will jetzt das Gespräch mit Politik und Verwaltung suchen.

(-dts)
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