Haan Jugendcafé liebäugelt mit "1a-Lage"

Haan · Beim ersten großen Planungstreffen des neuen Jugendcafés berichteten Mitarbeiter des Monheimer "Rheincafé" von Startschwierigkeiten, Hygienevorschriften und Mitmach-Motivation. Auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für das Haaner Projekt sind die Planer einen großen Schritt weitergekommen.

 Das Monheimer Rheincafé ist ein Vorbild für das in Haan geplante Jugendcafé. In Monheim Engagierte berichteten in Haan über ihre Erfahrungen.

Das Monheimer Rheincafé ist ein Vorbild für das in Haan geplante Jugendcafé. In Monheim Engagierte berichteten in Haan über ihre Erfahrungen.

Foto: rm-

Es ist kurz vor Schluß des ersten großen Jugendcafé-Planungstreffens als Meike Lukat die Katze "aus dem Sack lässt". "Wir verhandeln gerade über ein leerstehendes Ladenlokal in der Marktpassage, wenn das klappt, wäre das eine super Lage, direkt die Bushaltestelle vor der Tür, besser könnte es nicht sein", schwärmt die Vorsitzende des Trägervereins und stellt einen anwesenden jungen Mann als potentiellen Vermieter vor. Torben Fuhrmann gehört zur "Rialto Capital AG", die seit wenigen Monaten Besitzer der Marktpassage ist. Beim Planungstreffen möchte er sich einen Eindruck über das Projekt verschaffen, über die geplante Umsetzung, die interessierten Jugendlichen.

"Wie viele wollen sich denn wirklich aktiv beteiligen?", fragt der Immobilienfachmann. Es sind mittlerweile über 40 Jugendliche, die bereit sind, sich ehrenamtlich zu engagieren - mentale und teils auch praktische Hilfe erhalten sie vom frisch gegründeten Trägerverein. Was auf einen gastronomischen Betrieb zukommt, welche Hürden es zu nehmen gilt, welche Vorschriften es gibt, das alles weiß eigentlich noch niemand so genau.

Aus diesem Grund hatte das Jugendparlament Monheimer Jugendliche eingeladen, die über ihre dreijährigen Erfahrungen mit dem "Rheincafé" erzählen sollten. "Wo seht ihr Eure Anfangsschwierigkeiten?", möchte Jugendparlamentsvorsitzender Lucio Dröttboom wissen. "Wir hatten noch keine Erfahrungswerte, das war zu Beginn sehr schwierig. Bei der Eröffnung hatten wir eine Kaffeemaschine und es kamen über 200 Leute - sowas zu kalkulieren ist nicht einfach. Einen Tagesablauf zu finden und vor allem, als Team zusammenzuwachsen, das sind echte Herausforderungen", fasst Jill Kessel zusammen, die als Mitarbeiterin der Stadt Monheim das Jugendcafé betreut.

"Regelmäßige Teamsitzungen sind unheimlich wichtig", findet auch Schülerin Tatjana Bizenbach, die von Beginn an aktiv im "Rheincafé" beteiligt ist. Und Malte Franke ergänzt: "Man darf sich auch von lauen Besuchstagen nicht entmutigen lassen. In Klausurphasen ist oft nur wenig los, dafür an anderen Tagen um so mehr. Wir haben mittlerweile auch Gäste aus allen Generationen."

Es wird viel nachgefragt, allerdings hauptsächlich von den anwesenden Erwachsenen, weniger von den rund 30 Haaner Schülern, die zum ersten großen Planungstreffen gekommen sind. Jill Kessel weiß, wo und welche Fördermittel zu beantragen sind, gibt wertvolle Tipps, welche Behörde wofür zuständig ist: "Allgemein kann ich nur raten, sich wirklich offen an die Ämter zu wenden, wir sind überall auf offene Ohren gestoßen, die Menschen sind dem Projekt gegenüber sehr positiv gestimmt."

Sollte es mit dem Mietvertrag des Ladenlokals in der Marktpassage klappen, wäre ein weiterer, großer Schritt Richtung Projektstart gemacht. Über einen Namen für ihr Café sind sich die beteiligten Jugendlichen noch nicht einig. "Wir schauen uns erst einmal die Location an und überlegen dann, was dazu passt", erklärt Dröttboom.

(dani)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort