Haan Kirberghof macht Laien zu Gärtnern

Haan · "Solidarische Landwirtschaft" heißt das Projekt, das am 1. März ins dritte Jahr geht. 50 Interessierte können mitmachen.

 Welche Pracht. Die Gärtner haben über ihr Abo die Gewissheit, dass das Gemüse durch und durch Bio ist. Wer sich an dem Projekt beteiligen will, zahlt pro Ernteanteil 50 Euro und verpflichtet sich, 20 Stunden Arbeit im Jahr abzuleisten.

Welche Pracht. Die Gärtner haben über ihr Abo die Gewissheit, dass das Gemüse durch und durch Bio ist. Wer sich an dem Projekt beteiligen will, zahlt pro Ernteanteil 50 Euro und verpflichtet sich, 20 Stunden Arbeit im Jahr abzuleisten.

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Gärtnern ohne eigene Scholle? Der Kirberghof in Haan macht's möglich: Für das kommende Jahr bietet die Gärtnerei 50 Plätze an, damit auch Laien mit eigener Hände Arbeit Bio-Gemüse anbauen können. "Solidarische Landwirtschaft" heißt das Projekt, das seine Premiere im vergangenen Jahr hatte.

Der Lohn der Arbeit ist knackfrisches Gemüse aus eigener Ernte.

Der Lohn der Arbeit ist knackfrisches Gemüse aus eigener Ernte.

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Lutz Ischebeck und Daniele Schaefer, Betreiber der Gärtnerei, sind davon überzeugt: "Die Leute haben viel Spaß bei der Mitarbeit, denn sie können sehen, wie ihr Gemüse wächst und selbst dazu beitragen, eine gute Ernte zu erzielen", sagt Ischebeck. In einer Solidarischen Landwirtschaft unterstützt eine Mitgliedergruppe einen Gemüseanbaubetrieb, "so dass dieser Planungssicherheit für sein Anbaujahr erhält", erläutert Ischebeck. Die Mitglieder gehen eine feste Kooperation mit dem Betrieb ein und zahlen einen monatlichen Beitrag. Sie erhalten dafür einen Anteil am produzierten Gemüse. "Außerdem helfen sie im Rhythmus der Jahreszeiten mit", sagt Ischebeck.

Petra Frank ist von Anfang an dabei. Die Texterin suchte einen Ausgleich zu ihrer Bildschirmarbeit, "außerdem bin ich sehr gartenaffin", sagt sie. Als sie vom Start des Projekts las, war sie sofort begeistert. "Es ist bestimmt ganz schön, mit Profis zusammenzuarbeiten", dieser Gedanke schoss ihr damals durch den Kopf. Jetzt, nach zwei durchlebten Gartenjahren, zieht sie eine positive Bilanz. "Es ist sehr anstrengend, macht aber auch richtig Spaß. Es ist schön, draußen zu sein und das Gemüse wachsen zu sehen." Wer sich an dem Projekt beteiligen will, zahlt pro Ernteanteil 50 Euro und verpflichtet sich, 20 Stunden Arbeit im Jahr abzuleisten. Die Geldsumme sowie die Arbeitsleistung erhöhen sich entsprechend, wenn zwei oder mehr Anteile gekauft werden. Petra Frank hat für ihren Vier-Personen-Haushalt zwei Anteile gebucht. Unter Anleitung der Gärtnermeister sind sie und ihre Mitstreiter immer dann gefragt, wenn es auf dem Feld oder im Gewächshaus etwas zu tun gibt, das auch Laien erledigen können. "Es wird uns gezeigt, wie wir das machen sollen. Dann machen wir es und trinken anschließend Kaffee", erzählt die 42-Jährige lachend.

Und so wachsen unter den Händen der Hobby-Gärtner Rosenkohl, Bohne, Rote Bete, Tomaten, Kohl, Salate und vieles mehr. Der Lohn der Arbeit ist knackfrisches Gemüse aus eigener Ernte. "Wir kriegen jede Woche eine große Kiste davon", erzählt Petra Frank. Doch wohin damit? So viel konnte die vierköpfige Familie nicht so schnell aufbrauchen. Anfangs wurde viel verschenkt, doch zwischenzeitlich lernte die 42-Jährige, das Gemüse zu verarbeiten, einzufrieren oder einzuwecken und Vorräte anzulegen. Auch das ist Nachhaltigkeit.

Am 1. März geht die Solidarische Landwirtschaft in die dritte Runde. Auch Petra Frank ist wieder dabei: "Klar, wir machen eher Hilfstätigkeiten. Aber wenn wir nicht mitmachen würden, könnte der Betrieb weniger anbauen. Vorletztes Jahr waren Kartoffelkäfer auf dem Feld. Die haben wir von Hand abgesammelt. Das könnten die Mitarbeiter des Betriebs allein gar nicht leisten", ist Petra Frank überzeugt.

Kontakt Wer bei der Kirberghof-Solawi 2016 mitmachen möchte, kann sich im Hofladen der Gärtnerei Lutz Ischebeck am Kirberghof, Backesheide 1, informieren. Die Öffnungszeiten sind dienstags 10 bis 13 Uhr und 16 bis 19 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr. Ansprechpartner sind die Gärtnerei-Betreiber Lutz Ischebeck und Daniele Schaefer.

(arue)
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