Kirmes in Haan Viele Besucher - viele Einsätze

Haan · Am Montag gab's das Hahneköppen. Erste Bilanz: Das Rote Kreuz leistete 52 Erstversorgungen - doppelt so viele wie 2015.

So schön ist die Haaner Kirmes 2019 - Bilder
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So schön ist die Haaner Kirmes 2019

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Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Kirmes-Montag ist traditionell der Tag für die Haaner. Betriebe lassen ihre Angestellten ziehen, Schüler dürfen sich mit Fahrgeschäften und Zuckerwatte anstatt mit Schulaufgaben beschäftigen - und dann wird noch ein Hahn geköpft.

Und es ist der vorletzte Tag - eine gute Möglichkeit zu schauen, wie die Tage so gelaufen sind. Zum Beispiel bei der Rettungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Malteser. "Wir hatten bisher keine Extreme", wusste Cemal Taylan von der DRK Pressestelle gestern zu berichten. Alkohol und warmes Wetter hätten vor allem zu Einsätzen aufgrund von Kreislaufbeschwerden geführt. Insgesamt 52 Erstversorgungen sowie Versorgungen in der Unfallhilfestelle auf dem Parkplatz hinter der Post sind seit Kirmeseröffnung bis Montagmittag gezählt worden. Das waren zu diesem Zeitpunkt mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr (20). Neben Beschwerden über den Kreislauf sind "kleinere chirurgische Sachen" am häufigsten vertreten, weiß Taylan. So sei beispielsweise am Samstag "eine Dame in Glas getreten".

 Das gute Wetter sorgte für großen Andrang bei der Haaner Krimes - aber auch für einen hohen Alkoholkonsum.

Das gute Wetter sorgte für großen Andrang bei der Haaner Krimes - aber auch für einen hohen Alkoholkonsum.

Foto: ola (2)

Während beim DRK über menschliches Leid gesprochen wurde, ging es gleich nebenan, auf der Martin-Luther-Straße, einem Hahn an den Kragen. Viele Zuschauer hatten sich bereits kurz vor 10 Uhr zum traditionellen Hahneköppen versammelt. Zum 17. Mal veranstaltete der "Traditionsverein Haaner Hahneköppen" das etwas martialische Schauspiel, bei dem mit verbundenen Augen, mit einem Säbel gerüstet, ein Hahnenkopf (eines bereits toten Tieres) zum Ziel wird - manövriert durch laute Zurufe der Zuschauer. Sitzt der Schlag, winkt ein passender Gewinn: ein halbes Hähnchen im Rathausgrill. Pro Schlag zahlen Teilnehmer einen Euro. Der Erlös geht an die Haaner Tafel. Schon der erste Schlag saß an diesem Kirmesmontag, und der Kopf flog in hohem Bogen davon. Mehr als zwei Stunden dauerte es dann aber doch noch, bis alle zwölf Hähne erfolgreich geköpft waren.

 Kopfüber steckte der bereits geschlachtete Hahn im Korb.

Kopfüber steckte der bereits geschlachtete Hahn im Korb.

Foto: Staschik Olaf

Alkohol gehört zum Hahneköppen dazu, vor jedem Versuch bekommt der Teilnehmer einen Schnaps. Auch der Großteil der Zuschauer betrachtete die Veranstaltung in feucht-fröhlicher Weise. Leider war in diesem Jahr auch beim sonstigen Kirmesbetrieb der Alkoholkonsum "besonders von jungen Kirmesbesuchern" auffällig hoch, beobachtete Klaus Kappert, stellvertretender Leiter der Feuerwache. "Es wird immer mehr", spricht er aus Erfahrung. Viele Jugendliche würden sich zum "Vorglühen" im Park treffen. "Da haben wir dann hinterher häufig das Problem, herauszufinden wie viel jemand wirklich getrunken hat", denn auf Nachfrage würden viele zunächst nur vom Konsum auf der Kirmes selbst berichten. "Oft war es dann im Vorfeld weitaus mehr", sagt Taylan. Darüber hinaus freute sich Raphael Herlos, stellvertretender DRK-Bereitschaftsleiter, darüber, dass am Wochenende insgesamt nur drei Kinder in der DRK-Sammelstelle gelandet sind, die den Anschluss an ihre Eltern verloren hatten. "Das ist in Zeiten des Handys viel weniger geworden."

(RP)
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