Haan Kita Bachstraße: Trägerverein sorgt sich um Flüchtlingssituation
Haan · Flüchtlinge: "Wenn nicht endlich Ruhe einkehrt, benötigen wir bald keinen Neubau mehr" - Trägerverein der Kita Bachstraße äußert große Sorge.
Die Private Kindergruppe Haan, die die Kindertagesstätte Bachstraße betreibt, gibt in einem an Bürgermeister Knut vom Bovert und den Vorsitzenden des Sozial- und Integrationsausschuss, Bernd Stracke (SPD), gerichteten Brief vom 18. August seine Sorge zur Flüchtlingssituation am Ort Ausdruck.
Die Unterbringung weiterer Flüchtlinge im ehemaligen VHS-Gebäude und der alten Turnhalle mit im Extremfall insgesamt 130 Flüchtlingen "an diesem durchaus sensiblen Standort" sei aus Sicht des Trägers "absolut inakzeptabel". "Wir möchten zudem klarstellen, dass sich unsere Sorge nicht auf eine mögliche Gefährdung des Fahrplanes für den KiTa-Neubau bezieht. Wenn am Standort Bachstraße nicht endlich Ruhe einkehrt, benötigen wir bald keinen Neubau mehr. Was glauben Sie, wie viele Eltern schon Ihre Anmeldungen zurückgezogen haben oder sich an der Bachstraße nicht anmelden, obwohl Sie vom pädagogischen Konzept und den Erzieherinnen eigentlich begeistert sind. Die Attraktivität unserer Einrichtung leidet schon länger am Gesamtumfeld", betonen die Vereinsvorstände.
Daher fordern sie nun eingehende Informationen zum Sicherheitskonzept am Standort Bachstraße. Ferner wünschen sie, umgehend über Vorfälle bzw. Auseinandersetzungen mit oder ohne Polizeieinsatz zu informieren. "In den bisherigen Fällen ist dies bedauerlicherweise nicht geschehen. Das muss sich ändern."
Update vom 27. August, 20.15 Uhr:
Der Brief brachte Schub in die Diskussion: Die erste Beigeordnete Dagmar Formella betonte jetzt erneut, dass die Stadtverwaltung gewillt sei, den Ratsbeschluss umzusetzen, demzufolge das Flüchtlingsquartier in der ehemaligen Schule Bachstraße 2016 aufgelöst werden soll, um Platz für den Kita-Neubau zu machen.
Zurzeit überlegt die Stadt Haan außerdem ein 24-Stunden-Betreuungsmanagement sowie vier zusätzliche Hausmeisterstellen zu schaffen. Das begrüßt der Vorsitzende der Privaten Kindergruppe, Markus Knaup, "denn damit haben alle der vor Ort Betroffenen — Flüchtlinge, Anwohner und wir selbst — einen Ansprechpartner, an den sie sich mit ihren Fragen, Wünschen und Vorschlägen wenden können." So sei ein für alle Beteiligten angenehmes Zusammenleben zu realisieren.