Haan Mehr Deutschunterricht für Flüchtlinge

Haan · Dank einer Geldspritze vom Land kann die VHS ihr Angebot in Haan und Hilden ausweiten - auch in der Landesfinanzschule.

So viele Flüchtlinge mussten die Städte 2014 neu aufnehmen
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Foto: dpa, jst fdt

In Nordrhein-Westfalen soll es mehr Sprachkurse für Flüchtlinge geben. Nach Angaben von Schulministerin Löhrmann stellt das Land 500 000 Euro dafür bereit. Davon profitieren auch die Städte Hilden und Haan: An die Volkshochschulen sollen 240 000 Euro ausgeschüttet werden. Das berichtete kürzlich Hildens Bürgermeisterin Birgit Alkenings in der Sitzung der VHS-Zweckverbandsversammlung, deren Vorsitzende sie ist. Nutznießer wird dann aller Voraussicht nach auch die Volkshochschule (VHS) Hilden-Haan sein. Das bestätigt ihr Leiter Niklas Rahn.

"Die Städte haben ein großes Interesse daran, dass die Flüchtlinge von der VHS beschult werden." Durch ihre jahrelange Erfahrung mit Deutsch-Integrationskursen und das für die Zielgruppe fachlich ausgebildete Lehrpersonal sei die VHS für diese Aufgabe besonders geeignet. Seit Oktober 2014 unterrichtet die VHS an ihrem Haaner Standort in zwei Deutschkursen Asylbewerber. Die Kurse laufen vormittags mit insgesamt 20 Teilnehmern. Diese sind zwischen 18 und 26 Jahre alt und kommen aus Syrien, Pakistan, Eritrea, Marokko, Guinea, Algerien und aus dem Kongo. Im Unterschied zu den Teilnehmern der Integrationskurse werden sie nicht über Geld des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge gefördert. Entsprechend hat die Stadt Haan die Finanzierung in begrenztem Umfang übernommen.

Kosten für Flüchtlinge: Die wichtigsten Antworten
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Foto: dpa, rwe lof

"Der in Haan durchgeführte Deutsch-Unterricht für Flüchtlinge kann als wegweisendes Pilotprojekt betrachtet werden", würdigte Alkenings jetzt die Arbeit der VHS. Daher wird die Volkshochschule nach Auskunft von Rahn auch in Hilden ab Mitte Mai Sprachkurse einrichten - mit finanzieller Unterstützung der Stadt. "Hinzu kommt, dass wir in Haan ab Anfang Mai einen weiteren Sprachkurs für Asylsuchende durchführen werden", berichtet Rahn. Dieser werde vor den Sommerferien enden. Eine weitere Neuheit: Im Hinblick auf die Haaner Kurse gebe es Bestrebungen der Stadt Haan, den Unterricht in der Landesfinanzschule durchzuführen. Aus Sicht des Landesliegenschaftsbetriebs steht dem nichts entgegen, "die Stadt Haan hat alle Gebäudeteile gemietet und kann darüber verfügen", sagt eine Sprecherin. Der Mietvertrag sei zwischenzeitlich unterschrieben. "Dies wäre für alle Beteiligten eine optimale Lösung, die hoffentlich zeitnah umgesetzt werden kann", sagt Rahn.

(RP)
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