Haan Neue Laternen leuchten Häuser taghell aus

Haan · Auf Wohnwegen am Nachbarsberg sind alte Laternen durch neue LED-Leuchten ersetzt worden. Die sind so hell, dass Anwohner sich im Schlaf gestört fühlen.

 Das gleißende Licht der neuen LED-Leuchten sorgt nicht nur auf den Wohnwegen für gute Sicht, sondern erhellt auch Innenräume mancher Häuser.

Das gleißende Licht der neuen LED-Leuchten sorgt nicht nur auf den Wohnwegen für gute Sicht, sondern erhellt auch Innenräume mancher Häuser.

Foto: Oelbracht

Während es auf der Kaiserstraße in der Stadtmitte abends und nachts - trotz funktionierender Straßenbeleuchtung - recht dunkel ist, gilt für andere Stellen des Stadtgebietes das Gegenteil. Beate Soßong, die in einem Haus an einem Stichweg der Friedrich-Ebert-Straße wohnt, findet wegen des Laternenscheins, der von draußen in die Schlafräume fällt, kaum noch erholsame Nachtruhe.

Nach einem Defekt sei eine alte Laterne demontiert und zwei neue mit Leuchtdiodentechnik aufgestellt worden. "Wir haben jetzt taghell erleuchtete Wege am Abend, allerdings ebenso die Schlafzimmer." In ihrem Reihenendhaus sei es nun möglich, ohne Innenbeleuchtung des Nachts im Haus herum zu laufen, ohne Gefahr des Stolperns. "Wir haben jetzt Straßenbeleuchtung vorn, hinten und von der Seite, die auch das Haus im Inneren derart ausleuchtet, dass wir Strom sparend leben. Allerdings empfindet man es wie den dauerhaften Vollmond. Und das ist alles andere als angenehm", beschreibt Beate Soßong die Situation. Nicht nur sie fragt sich, warum diese Wege in einem Wohngebiet derart grell ausgeleuchtet werden müssen.

Auslöser für den Laternentausch sei der Sturz eines Bürgers gewesen, erklärte Tiefbauamtsleiter Guido Mering. Bei einem Ortstermin haben die für die Beleuchtung zuständige Straßenverkehrsbehörde und Westnetz als Betreiber die Erneuerung für nötig erachtet. Die Lichtverhältnisse waren zuvor auch wegen alter Leuchten und Pflanzen schwächer geworden. Nach der Abstimmung über die neue Art der Straßenlaternen - im Winter 2015/16 hatten Bürger auf dem Lichtpfad am Technologiepark die Möglichkeit zur Auswahl - würden nunmehr auch die gewählten Leuchten konsequent installiert.

Das Prozedere ist kompliziert. Die Stadt äußert den Wunsch, Beleuchtung zu verändern. Westnetz schreibt ein Angebot, das von der Stadt geprüft wird. Es geht dann an die Stadtwerke, die Eigentümer der Straßenbeleuchtung sind. Und die erteilen den Auftrag an Westnetz als Betreiber.

Definitionen, wie hell eine Straße oder ein Wohnweg ausgeleuchtet sein müssen, gibt es nicht. Dass es dadurch sehr unterschiedliche Lichtverhältnisse gibt, ist bei einer abendlichen/nächtlichen Fahrt durch das Stadtgebiet sichtbar.

Die Helligkeit der modernen Lampen ist nicht regelbar. Damit kann ihr Schein nicht durch einen kleinen Dreh am Stellschräubchen an die tatsächlich nötige Beleuchtungsintensität angepasst werden. In Gesprächen mit Technikern der Westnetz hat Tiefbauamtsleiter Mering aber erfahren, dass intensiv nach einer Lösung des Problems gesucht werde.

(-dts)
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