Haan Organisationen vernetzen sich, um Schmerzpatienten besser zu helfen

Haan · Um Kranken und deren Angehörigen zu helfen, kooperiert die Arbeiterwohlfahrt mit Palliativexperten. Info-Veranstaltung am 15. Oktober.

"Sag Ja zum Leben - Begleitung und Selbstbestimmung bis zum Lebensende", so nennt sich das Projekt, dass die Awo Haan im April unter der Leitung von Jutta Barz ins Leben gerufen hat. Die Themen Abschied, Tod, Krankheit und Trauer sollen enttabuisiert werden.

"Viele wissen nicht, dass es für todkranke Menschen mittlerweile auch im eigenen Heim gute Hilfe gibt", erklärt Projektleiterin Barz. Daher wird es am Mittwoch, 15. Oktober, im Treff für Jung und Alt, Breidenhofer Straße 7, ab 18.30 Uhr einen Informationsabend zum Thema "Versorgungsstrukturen in der letzten Lebensphase" geben. Experten aus den Bereichen Hospizpflege, Trauerbegleitung und ambulante Palliativversorgung stehen Betroffenen und Interessierten Rede und Antwort. "Die meisten Menschen sterben lieber zuhause", weiß Hubert Hähnel, Geschäftsführer der spezialisierten, ambulanten Palliativversorgung Mettmann (SAPV).

Um dies zu ermöglichen, stehen fachlich speziell ausgebildete Ärzte und Pfleger zur Verfügung. Sie haben es zu 90 Prozent mit Krebspatienten zu tun. "Wir wollen auch Tumor- und Schmerzpatienten noch möglichst viel Lebensqualität bieten", sagt Hähnel. Beispielsweise durch mobile Schmerzmittelpumpen, mit denen der Patient noch einkaufen, oder wie in einem Fall, eine letzte Reise unternehmen, kann. Die Kosten für eine solche Behandlung übernehmen die Krankenkassen. "Zudem haben wir einen Förderverein, der weitere Finanzierungen übernimmt", sagt Hähnel. So entstünden dem Patienten keinerlei Kosten.

Die 20 ehrenamtlichen Mitarbeiter der christlichen Hospiz- und Trauerbegleitung Haan kümmern sich vor allem um die seelische Betreuung Kranker und ihrer Angehörigen. Auch nach dem Tod sind sie noch Ansprechpartner. Den kostenfreien Dienst gibt es bereits seit neun Jahren. "Wir sind kein Pflegedienst", betont Magdalene Becker, ausgebildete Krankenschwester, Ärztin und Koordinatorin des Vereins. "Aber in psychosozialen und spirituellen Fragen stehen wir unseren Patienten jederzeit zur Seite."

Das ist ein besonders wichtiger Bereich der Palliativmedizin, bestätigt Robert Bosch, Leiter des Franziskus-Hospiz in Hochdahl: "Lebensqualität ist immer subjektiv, aber es muss auch bei sterbenden Menschen immer geschaut werden: Was ist körperlich, psychisch und sozial noch erreichbar?". Durch die starke Vernetzung der verschiedenen Bereiche aus medizinischer, seelischer, ambulanter und stationärer Betreuung, "kann in diesen Bereichen mittlerweile eine hohe Qualität erreicht werden".

(RP)
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