Haan Planverfahren Luisenstraße ruht

Haan · Der Bebauungsplan Nr. 133 Luisenstraße/Stöcken wird gegenwärtig nicht weitergeführt, beschloss der Fachausschuss.

 Um das grüne Hinterland von Grundstücken an der Luisenstraße (r.) geht es. Per Bebauungsplan wollte die Stadt ein Steuerungsinstrument an die Hand bekommen. Ohne Plan sind unerwünschte Entwícklungen möglicherweise nicht zu vermeiden.

Um das grüne Hinterland von Grundstücken an der Luisenstraße (r.) geht es. Per Bebauungsplan wollte die Stadt ein Steuerungsinstrument an die Hand bekommen. Ohne Plan sind unerwünschte Entwícklungen möglicherweise nicht zu vermeiden.

Foto: googlemaps

Das Verfahren für den Bebauungsplan Luisenstraße/Stöcken liegt auf Eis. Das hat der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr einstimmig (bei einer Enthaltung) beschlossen. Das ist offenbar nicht im Sinne der Bürgerinitiative "Rettet die Gartenstadt". Ihre Vertreter forderten, dass der Bebauungsplan "eingestampft" wird. Dem folgte die Politik jedoch nicht. Sie schloss sich dem Vorschlag der Verwaltung an, das Verfahren nur gegenwärtig nicht fortzuführen.

Hintergrund: Einige Grundstückseigentümer der Luisenstraße wollen ihre Gartengrundstücke bebauen. Bereits vor zwei Jahren wurde das Vorhaben im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt. Die Grundstücke können aber nur über den Stöcken und ein Privatgrundstück an der Luisenstraße erschlossen werden.

Das Problem ist: Die Eigentümer dieses Schlüsselgrundstücks an der Luisenstraße sowie eine Reihe von anderen Eigentümern sind gegen diese Planung. Das wurde bei einer Anhörung der Anlieger deutlich.

"Uns liegt nichts daran, das Hintergelände zu bebauen", versicherte Baudezernent Engin Alparslan. "Deshalb stellen wir das Verfahren gerne zurück." Es mache aber keinen Sinn, den Bebauungsplan ganz aufzugeben: "Der nächste Bauantrag wird kommen, offen ist nur wann." Darauf sollte die Stadt vorbereitet sein und dabei das gesamte Hintergelände planerisch ordnen - um so "unerwünschte" Entwicklungen zu verhindern. Zudem habe die Verwaltung bereits einiges an Arbeit in das Verfahren investiert. Die wäre verloren und beim nächsten Mal müsste man dann wieder von vorne anfangen.

"Wir lassen den Aufstellungsbeschluss bestehen und bleiben damit Herr des Verfahrens", sagte Andreas Rehm (GAL). Es sei ein übliches Verfahren, einen Bebauungsplan aufzustellen, um damit die Entwicklung zu steuern. "Wir wollen ein geregeltes Verfahren", betonte auch Walter Drennhaus (SPD): "Wir akzeptieren auch, dass viele Eigentümer im Moment nicht bauen wollen." Die Grundstücke seien aber so groß, dass sie möglicherweise irgendwann doch bebaut werden. Die Bürgerinitiative "Rettet die Gartenstadt" will das Gartenland rund um die Hofschaft Stöcken erhalten und hat dafür rund 60 Erklärungen von Eigentümer vorgelegt. "Ich möchte, dass der Grüncharakter der Gartenstadt Haan erhalten bleibt", heißt es dort. Die Anwohner des Stöcken betonen daneben, dass sie "für die Erhaltung der besonderen stadthistorischen Bedeutung und Beachtung der Belange des Umweltschutzes sind". Warum er überhaupt den Innenraum "verdichten" wolle, wurde der Baudezernent von Vertretern der Bürgerinitiative gefragt. "Das ist ein klarer Auftrag des Gesetzgebers", stellte Alparslan klar: "Bei Bauvorhaben ist zunächst zu prüfen, ob sich nicht innerstädtische Grundstücke dafür eigen, bevor es in die Außenbereiche geht. Wir werden dieses Thema von uns aus nicht anfassen, wenn kein Eigentümer einen Antrag stellt."

(RP)
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