Haan Polizei sucht in Haaner City nach Bombe

Haan · Nach einer anonymen Drohung für den Bereich Sparkasse/Deutsche Bank mussten auch Geschäfte schließen.

 Polizeikräfte aus dem ganzen Kreis Mettmann und aus benachbarten Großstädten waren in den Großeinsatz in der Haaner Innenstadt eingebunden.

Polizeikräfte aus dem ganzen Kreis Mettmann und aus benachbarten Großstädten waren in den Großeinsatz in der Haaner Innenstadt eingebunden.

Foto: Olaf Staschik

Das Haaner Zentrum glich gestern für Stunden einer Geisterstadt. Kein Auto, kein Passant, kein Bus war zwischen Alter Markt und Windhövel, unterem Neuen Markt und Martin-Luther-Straße zu sehen. Über den Polizeinotruf Wuppertal hatte es eine anonyme Drohung gegen zwei Objekte an der Kaiserstraße gegeben - nach Informationen der RP die Stadt-Sparkasse und die Deutsche Bank. Beamte in Schutzwesten und mit Maschinenpistolen sicherten das Areal. Ein Polizeihubschrauber kreiste zeitweise über der Innenstadt. Mit rot-weißem Flatterband riegelte die Polizei den Bereich gegen 9.20 Uhr ab. Um 14.15 Uhr war der Einsatz beendet. Auf den kleinen Straßen parallel der Kaiserstraße hatte es - auch durch umherirrende Lastwagenfahrer - zahlreiche Staus gegeben.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Durchsuchungen der zahlreichen Büro- und Geschäftsräume mit Sprengstoff-Spürhunden im Umfeld der Kaiserstraße kein Ergebnis gebracht. Und auch der in der anonymen Drohung genannte Tatzeitraum war verstrichen. Wie Polizeisprecher Ulrich Löhe am Nachmittag mitteilte, mussten die Ermittler zwischenzeitlich davon ausgehen, dass sich die Drohung auch gegen Objekte an der Kaiserstraße in Wuppertal-Vohwinkel bezog. Deshalb waren Polizeikräfte aus dem gesamten Kreisgebiet und Unterstützung aus Großstädten im Einsatz.

 Die Beamten trugen Schutzwesten und waren mit automatischen Waffen ausgerüstet.

Die Beamten trugen Schutzwesten und waren mit automatischen Waffen ausgerüstet.

Foto: Staschik Olaf

Nach der über den Polizeinotruf Wuppertal eingegangenen und an die Leitstelle Mettmann weitergeleiteten Drohung waren die Mitarbeiter der Banken aufgefordert worden, die Gebäude zu verlassen. Auch benachbarte Geschäfte mussten schließen, Anwohner ihre Wohnungen verlassen. Die nahegelegene Kita Am Park wurde von Polizisten grob über den Anlass der Sperrmaßnahme informiert. Der Kita-Betrieb könne normal weitergehen. "Wir sind mit den Kindern drinnen geblieben", sagte eine Mitarbeiterin gegenüber der Rheinischen Post.

Die Cafés und Restaurants im Zentrum waren voll: Mitarbeiter der Geldinstitute und Geschäfte warteten darauf, wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren zu können. Auch die Bücherei hatte ihre Türen geöffnet, bot "Gestrandeten" zumindest geheizte Räumlichkeiten.

 Rund um den Sperrbereich standen Passanten in Gruppen zusammen und sprachen über die Situation.

Rund um den Sperrbereich standen Passanten in Gruppen zusammen und sprachen über die Situation.

Foto: Staschik Olaf

Durch die Sperrung war der Nahverkehrsknoten der Gartenstadt lahmgelegt. Sechs Buslinien - die 742, 784, 786, 792, O1 und SB 50 - waren betroffen. Die Busse fuhren zwischen den Haltestellen Windhövel und Nordstraße eine Umleitung. "Fünf Haltestellen waren betroffen", erklärte Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster, die einräumte, dass der Fahrplan aus dem Takt geraten war. Das Verkehrsunternehmen sprach auf seiner Homepage davon, dass es wegen eines Feuerwehr-Einsatzes für 30 Minuten zu Verspätungen kommen könne.

Die Informationen im Ort beruhten auf Gerüchten. Anwohner sagten, die Polizei habe ihnen nicht den Grund genannt, weshalb sie ihre Wohnungen verlassen sollen. In der Reinigung am Neuen Markt harrten Maria da Silva und ihre Mutter Fernanda Santos Diogo für Stunden aus. Erst vom RP-Reporter erfuhren sie von der Bombendrohung. Bankmitarbeiter waren angehalten worden, keine Auskünfte zu geben.

(RP)
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