Haan Radweg: ADFC greift CDU an

Haan · Christdemokraten wollen Radweg im Sandbachtal als Alternative zu Schutzstreifen entlang der B 228.

 Haan soll für Radfahrer attraktiver werden. Daher werden wie hier an der Alleestraße sukzessive neue Wege beziehungsweise Schutzstreifen angelegt. Geregelt wird das im neuen Radverkehrsplan.

Haan soll für Radfahrer attraktiver werden. Daher werden wie hier an der Alleestraße sukzessive neue Wege beziehungsweise Schutzstreifen angelegt. Geregelt wird das im neuen Radverkehrsplan.

Foto: Olaf Staschik

Im Zusammenhang mit der Diskussion um den geplanten Radfahrschutzstreifen entlang der Bahnhofstraße/B 228 stellt die CDU jetzt einen Antrag für den Stadtentwicklungsausschuss am 2. November. Unter dem Titel "Gartenstadtcharakter bewahren - Lebensqualität erhöhen" wollen die Christdemokraten unter anderem einen Plan entwickeln, wie "innerstädtische Bereiche beziehungsweise die sie umgebenden Wälder, Grünflächen und Bachtäler durch so genannte grüne Bänder besser miteinander verbunden werden können", schreibt CDU-Fraktionschef Jens Lemke in dem Antrag.

Zugleich solle überlegt werden, "den Weg durch das Sandbachtal für Radfahrer als sichere Alternative zur Fahrt entlang der B 228 zu entwickeln". Wenn dieser Weg ausgebaut und gekennzeichnet werde, könnte es auch Fördergelder geben, so der Hinweis von CDU-Ratsherr Edwin Bölke.

Um den geplanten Fahrradschutzstreifen an der B 228 im Bereich Bahnhofstraße gibt es seit Monaten eine heftige politische Diskussion. Während sich SPD, GAL und WLH klar für die Markierung eines solchen Schutzstreifens aussprechen, sieht die CDU durch diese Planung den Einzelhandel im Nachteil. Der kritisiert, dass durch den Schutzstreifen 13 Parkplätze wegfallen würden - aus Sicht der Kaufleute an der Bahnhofstraße eine "existenzbedrohende" Entwicklung.

Jörg Gries vom Fahrradclub ADFC Haan sieht in dem Vorschlag der Christdemokraten hingegen ein Ablenkungsmanöver. "Die CDU zündet Nebelkerzen", sagt er. Denn das Sandbachtal sei "kein direkter Ersatz für die B 228. Er liegt ein ganzes Stück weit weg von der B 228." Er wäre also für einige Radfahrer ein Umweg. Und die B 228 "ist eine der Hauptverkehrsachsen in Haan. Die muss auch für die Radfahrer sicher gemacht werden", betont Gries.

Darüber hinaus gibt er zu bedenken, dass der Radweg durchs Sandbachtal an der Stadtgrenze zu Hilden auf das Gelände des ehemaligen Segelflugplatzes münden würde. In den Zuständigkeitsbereich der Stadt Hilden fiele es dann, ob der Radweg auf Hildener Stadtgebiet fortgesetzt würde.

Sehr wohl begrüßt der ADFC-Sprecher die Pläne, einen Weg im Sandbachtal für Radfahrer auszubauen. Doch diese Idee sei "nicht neu, und sie kommt auch nicht von der CDU". Vielmehr sei sie Bestandteil des Radverkehrsplans der Stadt Haan, der vom Kölner Büro Runge + Küchler für die Stadt Haan erstellt wurde. Ihm entspringt auch der Vorschlag, die B 228 mit einem Radfahrschutzstreifen zu versehen, da laut Gutachten "aufgrund der hohen Verkehrsbelastung eine als unsicher empfundene Verkehrssituation" entsteht. Beobachtungen zeigten, dass daher unsichere Radfahrer "teilweise auf den Gehweg ausweichen. Dies bedingt dann weitere Konflikte mit den Fußgängern." Und auch die sind nach Angaben des Technischen Dezernenten Engin Alparslan an der Bahnhofstraße benachteiligt. Daher müssen die bisher sehr schmalen Randbereiche dort ohnehin neu geordnet werden.

(arue)
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