Haan Skurril: Hindernisse auf neuem Radweg zwingen Radler zum Slalom
Haan · Radfahrer sind verwundert: Ein Baum und ein Laternenmast machen eine freie Fahrt auf dem Radweg an der Alleestraße in Haan unmöglich.
Wenn sich der Allgemeine Deutsche Fahrradclub am Donnerstag zur Gründungsversammlung einer Ortsgruppe in Haan trifft, dann kann er gleich ein skurriles Thema auf die Tagesordnung nehmen: Der neu angelegte Radweg entlang der Alleestraße weist auf rund 100 Metern zwei Hindernisse auf. Ein Baum und ein Laternenmast zwingen die Radfahrer dazu, entweder auf den für Fußgänger vorgesehenen Gehweg oder auf die Fahrbahn auszuweichen.
"Schilda in Haan", hieß es am Donnerstagabend im Stadtentwicklungsausschuss amüsiert - allerdings ohne Konsequenzen einzufordern. Andernorts schütteln Bürger verwundert den Kopf: "Ich als Radfahrer bin an dieser Stelle mit der Nutzung überfordert", schreibt ein RP-Leser in einer Mail an die Redaktion ironisch - und weist auf die Kosten hin: 40 000 Euro wurden für den Bau des Radwegs in den städtischen Haushalt eingestellt. Darauf angesprochen betont Guido Mering , dass die Politiker des Stadtentwicklungsausschuss bei ihrer Entscheidung für den Radweg sehr wohl von den Hindernissen wussten. "Trotzdem hat er sich für diesen Radweg entschieden." Der stellvertretende Ausschuss-Vorsitzende Jörg Dürr (SPD) kann sich hingegen nicht mehr an den Vorgang erinnern.
Auch Georg Blanchot, Ortsgruppensprecher des ADFC in Hilden, kennt die Lage: "Das ist mehr als Schilda. Wie soll man da fahren?", fragt er sich. Immerhin: Um die Radler auch bei trüber Sicht vor den Hindernissen auf ihrem Weg zu warnen, sollen jetzt rot-weiße so genannte "Schraffen" - reflektierende Warnstreifen - an Baum und Mast angebracht werden.
Gründungsversammlung einer neuen ADFC-Ortsgruppe in Haan, Donnerstag, 7. Mai, 19 Uhr, Gaststätte "Becherhus", Kaiserstraße 47. Alle Interessenten sind willkommen.
