Haan So schön blüht's in der Gartenstadt Haan

Haan · Allein 12 000 Blumenzwiebeln und 10 000 Stiefmütterchen sorgen für Frühlingsschmuck an Straßen und Plätzen

NRW genießt den Frühling im April 2015
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In Zeiten knapper Kassen ist für Auswärtige eine Fahrt durch die Straßen Haans eine Augenweide: Während anderswo Blumenschmuck an öffentlichen Straßen und Plätzen aus Kostengründen kaum noch vorkommt, kann die Gartenstadt Haan mit blühenden Kübeln und Beeten punkten. Das letzte noch freie Beet in Höhe der Post an der Kaiserstraße haben die städtischen Mitarbeiter Nicola Wittenstein und Frank Schmedding wegen der Bauarbeiten erst verspätet in dieser Woche bepflanzen können. Doch nun strahlen auch hier gelbe Narzissen und violette sowie weiße Stiefmütterchen.

Allein für den Frühlingsflor, so rechnet Stadtgärtner Peter Kannemann vor, hat das Grünflächenamt im Herbst 12 000 Blumenzwiebeln gepflanzt. In den vergangenen Wochen kamen 10 000 Stiefmütterchen hinzu. Das Brunnenfest gibt den Startzeitpunkt vor, dann müssen die von den städtischen Gärtnern selbst im Gewächshaus vorgezogenen Narzissen ausgesetzt sein. Weitere Pflanzen bezieht die Stadt Haan neuerdings von einer Gärtnergenossenschaft am Niederrhein. Sie konnte das günstigste Angebot machen und wechselte damit einen Lieferanten aus Mettmann aus. "Der Sommerflor wird schon im Dezember geplant", berichtet Kannemann. Dabei gibt es durchaus Vorgaben: "Die Pflanzen müssen sich selber reinigen können. Verblühte Pflanzenteile müssen abfallen." Denn zum Zupfen haben die Gärtner keine Zeit. Noch bis zum 15. Mai können sich die Haaner an den Frühjahrsblumen satt sehen. Dann, nach den Eisheiligen, setzen die Gärtner den Sommerflor. Für ihn wurden allein 25 000 verschiedene Pflanzen von 38 Sorten geordert, darunter Tagetes, Geranien, Petunien, Schneeflocke und Ziertabak. Aber auch Mangold und der rotlaubige Grünkohl sind darunter. Dort, wo viel Schatten herrscht, werden Fuchsien und Begonien gepflanzt.

Die schönsten Blumen im Frühjahr
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Die schönsten Blumen im Frühjahr

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Foto: Christoph Reichwein

Doch aus Kostengründen wurden auch in Haan die Flächen reduziert, die bepflanzt werden. "Waren es früher einmal 2000 Quadratmeter, sind es jetzt nur noch 1300", berichtet Kannemann. Außerdem werden Zwiebeln und mehrjährige Pflanzen aus Kübeln und Beeten nicht weggeworfen, sondern in Parkanlagen versetzt. Teilweise werden sie auch an Haaner Schulen verschenkt. Aus Kostengründen werden außerdem jetzt häufiger mehrjährige Stauden gepflanzt. Die Resonanz der Bürger ist positiv. "Sie wünschen sich den Blumenschmuck", sagt Kannemann. Spenden gehen dazu zwar nicht auf dem städtischen Konto ein, doch ab und zu kümmern sich Anwohner um öffentliche Beete in ihrer Nähe und wässern sie. Darunter ist auch der Soroptimist-Club Haan, der vor drei Jahren am Neuen Markt vor der Stadtbücherei ein Beet bepflanzt hat. "Regelmäßig kümmern sich zwei Clubschwestern darum", berichtet Präsidentin Maya von Cziernewicz. Sie mag den Blumenschmuck; dazu möchte auch der Club etwas beitragen: "Wir wollten etwas Bleibendes tun." Und auch Optiker Dirk Flügel ("Wir für Haan") freut sich über den Anblick. Für die städtischen Gärtner gibt es allerdings auch Wermutstropfen: "Wenn die Leute ihre Hunde in den Beeten graben lassen oder mit Fahrrädern durchfahren, das ärgert mich sehr", sagt Kannemann. "Das zeigt keine Wertschätzung mehr."

(RP)
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