Haan Sparkasse will Stadtmitte einladend gestalten

Haan · In einem Jahr soll das Sparkassengebäude zwischen Kaiserstraße und Neuer Markt erweitert und von Grund auf erneuert sein. Dann lädt auch der neue Vorplatz zum Verweilen ein.

Gestern war ein erster Meilenstein auf der Baustelle für die neuen Sparkassen-Kundenhalle erreicht: Die Bodenplatte wurde gegossen. In Kürze wird mit der Montage eine stählernen Konstruktion begonnen, die bis Ende Dezember mit einem Dach versehen sein soll. "Das ist ein ambitioniertes Ziel. Aber dann wären wir für den Ausbau der Kundenhalle wetterunabhängig", berichtete Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Udo Vierdag gestern über den Baufortschritt.

Im Spätsommer 2015 soll das Sieben-Millionen-Projekt weitgehend abgeschlossen sein, dann müssten nur noch die Büros für die internen Bereiche und als letztes das Dachgeschoss hergerichtet werden. Das soll bis Ende 2015 geschehen sein. Dann werden auch die derzeit in Räume am Schallbruch ausgelagerten Abteilungen mit 50 Mitarbeitern wieder in die Stadtmitte zurückziehen können.

Von der Kaiserstraße aus werden künftig die Kunden der Sparkasse - das ist jeder zweite Haaner - über einen neuen Vorplatz in ihr Geldinstitut gelangen. Gerade laufen die Planungen für den Platz an. In die Überlegungen sollen auch die vielen Vorschläge einfließen, die Haaner Bürger bei der Abbruchparty geäußert haben. Die eingereichten Karten zeigen Architekturskizzen ebenso wie eine Fülle von Anregungen, unter anderem für einen Kilometerwegweiser mit Schildern zu den Haaner Partnerstädten. Im Dezember erwartet die Sparkasse erste Architektenvorschläge für den Vorplatz, erklärte Vorstandsmitglied Axel Weber.

Unter den 67 Teilnehmern wurde Heinke Neumann als Gewinnerin gezogen. Ihre Anregungen bilden einen Querschnitt der Vorschläge ab. Die Rentnerin hatte sich Sitzgelegenheiten, Möglichkeiten für ein Open-Air-Kino, etwas Grünes und eine schöne Haan-Figur gewünscht. Die Gewinnerin freute sich über einen Gutschein von 300 Euro und lobte die Sparkasse für dafür, dass sie die Haaner stets über Planung und Baufortschritte auf dem Laufenden halte.

Im Eingangsbereich der Kundenhalle soll auch ein kleines Ladenlokal entstehen. Aktuell befinde sich die Sparkasse in Verhandlungen mit einem Interessenten, sagte Vorstands-Vorsitzender Udo Vierdag. Er ließ sich nur so viel entlocken, dass die Geschäftsfläche "Kulinarisches mit Essen und Trinken" bieten solle.

Das modernisierte Erdgeschoss des Altbaues, der Anfang der 1960er Jahre entstand, soll künftig den gesamten Immobilienbereich der Stadt-Sparkasse enthalten, zusätzlich eine Beratungsstelle der Stadtwerke und eine Geschäftsstelle der Provinzial-Versicherungen. Dort bündelt die Sparkasse alles rund um die Immobilie, von Kauf oder Verkauf über Vermietung bis hin zu Finanzierung, Versicherung und Energiefragen.

Die alte Fassade wird entfernt, wärmegedämmt und erneuert. Die Fassade des Neubaus aus den 1980er Jahren wird gereinigt und etwas lichter gestaltet. So wird das vorhandene Vordach entfernt und durch eine Glaskonstruktion ersetzt. Die Treppenanlage zum Hochparterre wird etwas verändert, umriss Udo Vierdag die Pläne.

Rainer Wetterau, Vorsitzender des Sparkassen-Verwaltungsrates, gab sich überzeugt, dass die Sparkasse "einen Beitrag zur Innenstadt-Gestaltung leisten" werde. Die freundlichen, hellen Farben sollten Zeichen für Optimismus sein, den die Stadtmitte dringend brauche.

Aufträgen im Wert von rund 800 000 Euro für Abbruch, Bau und Technikarbeiten sind an mehrere Haaner Unternehmen gegangen, berichtete Udo Vierdag. Die Sparkasse sei bestrebt, örtliche Unternehmen einzusetzen. Der Quasi-Neubau des Sparkassengebäudes Kaiserstraße 37 ist nur ein Teil des Gesamtprojektes. Zuvor war das Haus Kaiserstraße 43 kernsaniert worden. Dort sind die Haaner Bücherstube und eine Finanzberaterin zur Miete eingezogen. Das frühere Haus Oberstraß war in schlechterem Zustand als erwartet. Es habe zeitweise sogar Abrissgedanken gegeben. Allerdings hätte ein neuer Bau dann wegen Abstandsbestimmungen um einige Meter verrückt werden müssen. Das wiederum hätte die Sicht auf den Sparkassen-Neubau beeinträchtigt und die Anlage des neuen Platzes eher verhindert. Trotzdem blieb die Sanierung im Zeit- und Kostenplan. Bisher habe es nur positive Stimmen zum Ergebnis gegeben. Das erhofft sich die Sparkase auch vom zweiten Teil des Großprojektes: "Wir wollen, dass es den Bürgern gefällt", sagte Udo Vierdag.

(RP)
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