Haan Sporthalle Adlerstraße: Flüchtlinge ziehen aus

Haan · Voraussichtlich zum 2. Februar soll die Notunterkunft geräumt werden. Anfang März steht die Halle wieder den Sportvereinen zur Verfügung.

Haan: Sporthalle Adlerstraße: Flüchtlinge ziehen aus
Foto: Staschik, Olaf (ola)

Die in der Sporthalle Adlerstraße für Flüchtlinge eingerichtete Notunterkunft kann voraussichtlich zum 2. Februar geräumt werden. "Die aktuelle Belegung ist die letzte in der Notunterkunft", sagte Bürgermeisterin Bettina Warnecke gestern in einem Pressegespräch. Ist die Halle geräumt, werde mit Hilfe des THW der Sperrholzboden entfernt sowie die Halle gereinigt und desinfiziert. Voraussichtlich zum 1. März kann die Halle, die zum Gymnasium Adlerstraße gehört, wieder für den Sport genutzt werden. Weil das Land künftig zentrale Notunterkünfte mit einer weitaus größeren Zahl an Bewohnern einrichten will und Haan auch ohne Notunterkunft seine Unterbringungsquote übererfüllt, rechnet Warnecke nicht damit, dass Haan noch einmal ein entsprechendes Quartier für nicht registrierte Flüchtlinge einrichten muss.

Auf diese Neuigkeit reagieren Haans Sportvereine sehr erfreut. "Ich bin hochzufrieden. Wir wollten nicht, dass das zu einer Dauersituation wird. Für den Leistungssport war das abträglich", sagt Herbert Raddatz, Vorsitzender des Sporverbands Haan. "Das ist eine ganz wichtige Entscheidung, denn wir hatten absolut keine Planungssicherheit", sagt Unitas-Vorsitzender Martin Blau mit Blick auf eingeschränkte Spiel- und Trainingszeiten. "Wir hätten mit dem Leistungssport im Handball nicht in noch eine solche Saison einziehen wollen", betont er. Auch Unitas-Abteilungsleiter Wolfgang Goeken ist "dankbar", wie er selber sagt: "Der Zustand war so nicht tragbar." Denn weil die Mannschaften des Vereins ihre Partien außerhalb Haans und das auch noch an wechselnden Orten austragen mussten, fehlte zunehmend das heimische Publikum. Das hatte nicht nur finanzielle Folgen - "die geringeren Einnahmen sind schon zu spüren" - sondern auch psychologische, denn die Motivation durch anfeuernde Fans blieb aus. So klingt eine Bemerkung Goekens fast ein Stoßseufzer: "Wir können wieder in Haan spielen."

Allerdings "geht jetzt für uns auch die Arbeit los", so Goeken. Denn weil die Turnhalle Steinkulle immer noch für den Sportbetrieb gesperrt bleibt, müssen Haans Vereine - insbesondere Unitas und HTV - gemeinsam mit der Stadtverwaltung nun neue Hallenbelegungspläne abstimmen. "Wie genau die aussehen, wissen wir noch nicht." Auch Holger Weiss, Vorsitzender des HTV, betont: "Wir müssen uns jetzt zusammensetzen." Er hofft zudem, "dass wir noch im ersten Halbjahr 2016 auch die Turnhalle Steinkulle zurückbekommen. Das ist jetzt das nächste Ziel."

Tatsächlich steht die Sporthalle Steinkulle seit Ende vergangenen Jahres leer. Sie jedoch will die Stadtverwaltung "als Notreserve freihalten, denn wir wissen nicht, was jetzt kommt", sagt Bürgermeisterin Bettina Warnecke. "Sie jetzt freizugeben und im März wieder belegen zu müssen, das macht keinen Sinn."

Aktuell sind in der Dreifachsporthalle des Gymnasiums Adlerstraße 144 Flüchtlinge untergebracht, die vom Land bislang immer noch nicht registriert wurden. Das betonte die Erste Beigeordnete Dagmar Formella am Dienstagabend in der Ratssitzung. Ende Dezember lebten in Haan 371 Flüchtlinge in Unterkünften, dazu 80 in Privatwohnungen.

(arue)
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