Haan Sportverband: Gebühren schwächen die Vereine

Haan · Gegen die Überlegung, zur Konsolidierung des städtischen Haushalts in Haan die Sportvereine zu Sportstätten-Nutzungsgebühren heranzuziehen, wehrt sich jetzt der Vorsitzende des Sportverbands Haan, Herbert Raddatz.

Grundlage war eine Empfehlung der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA), die eine Sportstätten-Nutzungsgebühr für sinnvoll hält. Außerdem gebe es nach Ansicht der Prüfer in Haan ein Überangebot von zwei Halleneinheiten für die Grundschulen.

Raddatz zweifelt die Grundlagen an: Es bestehe der Verdacht, "dass die Prüfer die beiden geschlossenen Hallen Bachstraße und Blücherstraße in ihre Bestandsrechnung mit eingerechnet haben", schreibt Raddatz in einer Stellungnahme. Und weiter: Dazu muss eine Klarstellung erfolgen. Denn sowohl Schulen als auch die Vereine, sind schon seit Jahren an die Grenzen der Hallenkapazitäten gestoßen."

Raddatz weist darauf hin, "dass das Gemeinschaftsleben in Haan in hohem Maße von ehrenamtlich geführten Vereinen, hier besondere von den Sportvereinen, getragen wird." Dazu führt er Statistiken für den Kinder- und Jugendbereich ins Feld: Mit rund 8000 Mitgliedern seien über 26 Prozent der Haaner Einwohner in Sportvereinen engagiert, davon rund 3300 Kinder und Jugendliche. "Das sind rund 70 Prozent der Kinder im Vorschulalter", betont Raddatz. "Nach meinen Statistiken und Berechnungen besteht auf städtischen Sportanlagen der größte Teil aus aktiven Kindern und Jugendlichen." Der Anteil der Erwachsenen sei wesentlich geringer.

Aufschlussreich auch die Statistik zum Thema Sportstättennutzung: Laut Raddatz sind von den insgesamt rund 6730 Mitgliedern in den Haaner Sportvereinen etwas mehr als 1300 Nutzer der städtischen Sporthallen. 820 Mitglieder nutzen die städtischen Sportplätze, und 625 das städtische Hallenbad. In dieser Statistik sind Mehrfach-Mitgliedschaften enthalten.

Noch sei im Haushaltsplan 2015 keine Sportstätten-Nutzungsgebühr enthalten. Raddatz appelliert an die Ratsmitglieder, den Haaner Sport zu unterstützen und weiterhin keine Gebühren zu verlangen. So werde der hohe ehrenamtliche Einsatz vieler Vereinsmitglieder und Eltern gewürdigt, "die eine riesige Wertschöpfung für die Haaner Gesellschaft erbringen", betont der Sportbund-Vorsitzende.

(arue)
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