Haan Stadt bereitet Radfahrstreifen weiter vor

Haan · Für die Verwaltung ist der Beschluss des Verkehrsausschusses bindend. Das stellt Bürgermeisterin Warnecke klar.

 Radfahrer müssen sich in Höhe der Bahnhofstraße die Fahrbahn bislang mit den Autos teilen. Das könnte sich womöglich ändern.

Radfahrer müssen sich in Höhe der Bahnhofstraße die Fahrbahn bislang mit den Autos teilen. Das könnte sich womöglich ändern.

Foto: Olaf Staschik

Offenbar herrscht weiterhin Verwirrung um den geplanten Fahrradschutzstreifen an der B 228 in Höhe Bahnhofstraße: Auf Grund zahlreicher Nachfragen aus der Bürgerschaft sieht sich die Haaner Stadtverwaltung jetzt veranlasst, über den aktuellen Stand zum Thema "Fahrradschutzstreifen auf der B 228" zu informieren. In einer Mitteilung lässt Bürgermeisterin Bettina Warnecke auf folgendes hinweisen: Der Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss der Stadt Haan hat in seiner Sitzung am 26. April die Verwaltung einstimmig beauftragt, auf der B228 einen einseitigen Fahrradschutzstreifen einzurichten. "Diesen Auftrag arbeitet die Verwaltung derzeit ab", so Warnecke.

Und das ist der aktuelle Stand der Planungen: Der Streifen soll von Unterhaan bergauf bis zur Ortsmitte an der Kreuzung Kaiserstraße/Neuer Markt geführt werden. Im Abschnitt zwischen Böttingerstraße und Kölner Straße soll das Parken für Autos entlang der Bahnhofstraße nur noch auf der Fahrbahn der stadteinwärts führenden Fahrbahn erlaubt sein. Auf der gegenüber liegenden Seite wäre Parken nur noch an den Stellen möglich, wo der Gehweg mindestens vier Meter breit ist. Von den beidseitig vorhandenen 74 Parkplätzen würden voraussichtlich 24 entfallen, schreibt die Stadtverwaltung .

Gegen den Wegfall von Parkplätzen hatte der ortsansässige Einzelhandel mit Hilfe einer Unterschriftenliste, protestiert. Die darauf folgende Diskussion zeigte deutliche Meinungsunterschiede bei den Fraktionen: Während SPD, GAL und WLH weiterhin einen Fahrradschutzstreifen befürworteten, versuchte die CDU, den Planungsprozess zu stoppen und den Beschluss des Verkehrsausschusses zu kippen. "Diese Fraktionen vertreten ganz offen einzelhandels- und bürgerfeindliche Positionen", kommentierte Ralf Mertes, Sprecher der Händlerinitiative, den Standpunkt von SPD, GAL und WLH. Und auch, wenn die Diskussion womöglich noch nicht abgeschlossen und das Thema im Verkehrsausschuss nach den Sommerferien erneut behandelt werden soll, sieht sich die Verwaltung an den Beschluss des Verkehrsausschusses von 26. April gebunden. Daher laufen die vorbereitenden Arbeiten für eine Markierung weiter.

"Zunächst ist ein Markierungsplan des gesamten Straßenverlaufs von Unterhaan bis zur Ortsmitte von der Verwaltung zu erstellen", heißt es aus dem Rathaus. Parallel dazu seien alle Ampelanlagen auf der B 228 neu zu überprüfen. Mit Einrichtung eines Fahrradschutzstreifens müssen entsprechend der Richtlinie die so genannten Räumzeiten der Radfahrer berücksichtigt werden. "Weil diese länger sind als bei Kraftfahrzeugen, sind die Zwischenzeiten neu zu berechnen und auf die Signalsteuerungen anzuwenden." Es sei zu prüfen, ob diese Veränderungen Auswirkungen auf die Grüne Welle auf der Bundesstraße haben. "Wäre dies der Fall, müssten auch hier Anpassungen erfolgen." Mit der Nachberechnung der Ampelsteuerungen und gegebenenfalls der Grünen Welle werde ein Fachplanungsbüro beauftragt. Erst mit Fertigstellung des Markierungsplans und der erfolgreichen Nachberechnung der Ampelanlagen werde die Stadt Haan die Umsetzung der Maßnahme dem Landesbetrieb "straßenverkehrsrechtlich anordnen können", wie es heißt.

(arue)
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