Haan Stadt nimmt Spielflächen unter die Lupe

Haan · Der alte Spielflächenleitplan der Stadt Haan ist aus dem Jahr 1985. Nach langer Diskussion einigte sich der Stadtentwicklungsausschuss darauf, einen neuen aufzustellen.

Rund 50 städtische Spielplätze stehen nach Auskunft von Betriebshofsleiter Claus Hippel Kindern und Jugendlichen in Haan zur Verfügung. Hinzu kommen noch Spielflächen in privater Hand, für die die Stadt nicht verantwortlich ist. Nach langer Diskussion einigte sich der Stadtentwicklungsausschuss jetzt darauf, die städtischen Spielplätze in einem so genannten Spielflächenleitplan zu erfassen. So soll beispielsweise die Größe und die Bestückung der Fläche mit Spielgeräten ausgewiesen werden. Aber auch das Einzugsgebiet wird erfasst - wie viele Kinder gibt es in der umgebenden Siedlung? Und sind die Spielplätze noch auf deren Bedürfnisse ausgerichtet? Eine solche Liste gibt der Stadt einen besseren Überblick über Bestand und Bedarf. Womöglich kann an der einen Stelle auf einen Spielplatz und damit dessen Pflege verzichtet werden, während anderswo Spielflächen aufgewertet werden müssten.

Den Beschluss fällte die Mehrheit des Stadtentwicklungsausschuss nicht ohne Kritik. Denn den Hintergrund der Diskussion bildeten auch die Sparbemühungen im Grünflächenbereich sowie der Bericht der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA). Sie hat im Bereich Pflege Spiel- und Bolzplätze ein Potenzial von 112 500 Euro ausgemacht, beim Straßenbegleitgrün ein Potenzial von 147 000 Euro und beim Grünflächenmanagement einen "Erfüllungsgrad" von 16 Prozent. "Dies zeigt, dass bei der Organisation und Steuerung ihrer Grünflächen noch ein großes Optimierungspotenzial" bei der Stadt Haan bestehe, so die Autoren des GPA-Berichts.

Unter diesem Eindruck kritisierte Thomas Kirchhoff (FDP), dass die Stadtverwaltung die Pflege des Waldfriedhofs in Eigenregie weiter betreiben will, "ohne dass uns eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorgelegt wurde, was die Beauftragung des Betriebshofs im Vergleich mit einem Fremdunternehmen kosten würde." Kirchhoff kritisierte auch, dass sich die Diskussion im Laufe der Sitzung zu stark auf das Thema Spielflächen fokussierte, es aber beim "Sparen bei Grünflächen" um weitaus mehr Bereiche gehen müsse. Hippel berichtete, dass sein Fachbereich derzeit an einer Standardisierung arbeite, die den Pflegeaufwand von Flächen untereinander vergleichbar mache. Ziel sei es, "die Anzahl von Flächen mit hohem Pflegeaufwand zu reduzieren."

Das geht WLH-Fraktionschefin Meike Lukat nicht weit genug: "Die GPA NRW hat nach umfassender Prüfung dargelegt, dass Standards vom Bauhof nicht prüffähig erfasst wurden. Die WLH will dieses Sparpotenzial nutzen für den Neubau der Kita Bachstraße und die Grundschule Gruiten." Daher würden die bohrenden Fragen ihrer Fraktion weiter gehen, bis eine vollständige Kostentransparenz des Bauhofs erfolge. "Wer von der GPA im Bereich Organisation und Steuerung von Grünflächen mit einem Erfüllungsgrad von nur 16 Prozent bewertet wurde, sollte doch endlich beginnen selbstkritisch zu sein und von sich aus Einsparpotenziale vorzulegen"

(RP)
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