Haan Stadt soll Kindern mehr Freiraum geben

Haan · Stadtentwicklungs- und Jugendhilfeausschuss stellten Weichen für weitere Projekte in Haan - nicht immer harmonisch.

 Auf offener Straße zu spielen ist für Kinder oft zu gefährlich. Sichere Spiel- und Bewegungszonen will die Kampagne "Mehr Freiraum für Kinder" schaffen, die es auf Wunsch der GAL bald auch in Haan geben soll.

Auf offener Straße zu spielen ist für Kinder oft zu gefährlich. Sichere Spiel- und Bewegungszonen will die Kampagne "Mehr Freiraum für Kinder" schaffen, die es auf Wunsch der GAL bald auch in Haan geben soll.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Beitragssatzung für Kindertagesstätten und Offene Ganztagsgrundschulen war nach dem Bildungsausschuss Anlass für eine lange Diskussion auch im Jugendhilfeausschuss. Die Auseinandersetzung entbrannte erneut an der Forderung der CDU, den Arbeitskreis mit Politikern so zu besetzen, dass die Fraktionsstärken des Rates auch am Runden Tisch widergespiegelt werden. CDU und SPD hätten dann die meisten Stimmen. Sah ein erster Entwurf für den Runden Tisch noch Vertreter von Eltern, Kitas und OGS als stimmberechtigte Mitglieder vor, sollten sie jetzt nur noch beratende Funktion haben. Das löste erneut eine hitzige Debatte aus. Die Zeit drängt jedoch. Daher will die Stadtverwaltung nun die Träger schriftlich um Vorschläge bitten und sie in einer Sondersitzung am 8. September eine Stunde vor der Ratssitzung beraten lassen.

Die Politik überlegt, für die Stadt Haan einen Gestaltungsbeirat einzurichten. Michael Arns, Vizepräsident der Architektenkammer NRW, erklärte den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses, was dazu nötig ist. Ziel des Beirates soll sein, zur Verbesserung des Stadtbildes beizutragen. Es gebe in Haan schöne Straßenzüge, "es gibt aber auch viel Missstand", sagte Arns nach einer Besichtigung Haans. "Es lohnt sich auf jeden Fall." Wichtig für Arns: Der Beirat sollte mit "qualifizierten Leuten (Architekten) von außerhalb besetzt sein, die keine Aufträge in Haan haben, damit sie unabhängig bleiben".

Der Lärmaktionsplan für Haan kommt voran. Wie ein Mitarbeiter des damit betrauten "Büro StadtVerkehr" mit Sitz in Hilden dem Stadtentwicklungsausschuss berichtete, ist neuen Untersuchungen zufolge die größte Lärmquelle in Haan nicht die A 46, sondern immer noch die B 228. Zurzeit erarbeite das Büro Vorschläge für mögliche Gegenmaßnahmen, wobei die Einflussmöglichkeiten in Haan "sehr begrenzt" seien. Wichtiger Schritt zur Verbesserung der Lage ist der neue, lärmoptimierte Asphalt, den der Landesbetrieb Straßen im Zuge der Sanierungsarbeiten zurzeit auf die B 228 aufbringt.

Die Mitglieder des Stadtjugendrings wollen sich engagieren und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien spezielle Angebote machen. "Wir möchten gerne was tun", sagte im Jugendhilfeausschuss Daniel Oelbracht, Vorstandsmitglied des Stadtjugendrings, dem beispielsweise der CVJM oder das Jugendrotkreuz angehören. Sozialamtsleiter Udo Thal versprach, die nötigen Kontakte herzustellen.

Stadtentwicklungs- und Jugendhilfeausschuss stimmten jetzt der Idee von Udo Sack (GAL) zu, sich in Haan der Kampagne "Mehr Freiraum für Kinder" anzuschließen. Sack war auf die Idee gekommen, als er von den Problemen am August-Macke-Weg hörte. Dort klagen Anwohner über zu schnelle Autofahrer (die RP berichtete). Über die Kampagne sollen sichere Spiel- und Bewegungszonen für Kinder geschaffen werden.

Die Stadtverwaltung soll auf Bitten des Stadtentwicklungsausschuss prüfen, ob es Chancen gibt, den Bahnhof Gruiten in das Programm zum Ausbau von Eisenbahnhaltepunkten im ländlichen Raum aufgenommen zu werden. Dann gäbe es die Möglichkeit, ihn behindertengerecht umzubauen.

(arue)
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