Haan Stadtelternrat: Gebührenerhöhung für Kitas muss überdacht werden

Haan · Immer mehr kritische Stimmen wenden sich in Haan gegen die geplante Erhöhung der Elternbeiträge von Kindertagesstätten und Kindertagespflege.

Die GAL hat bereits angekündigt, die vorgeschlagene Gebührenanhebung so abzulehnen. Bastian Gierling von der Elterninitiative für ein familienfreundliches Haan kritisierte, dass die dadurch erzielte Entlastung des Haaner Haushalts "mal wieder die Familien in besonderem Maß" treffe. Jetzt fordert der Stadtelternrat Haaner Kitas, dass "die neuen Spitzensätze noch einmal überdacht werden sollten". Darüber hinaus erwarte der Stadtelternrat "ein Gesamtkonzept zur Stabilisierung des Haaner Haushalts".

Die geplante Gebührenerhöhung wurde von der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) angeregt, um die Einnahmensituation für die Stadt Haan zu verbessern. Daraufhin erarbeitete die Stadtverwaltung einen Vorschlag. Dabei werden besser Verdienende stärker herangezogen. Die Berechnung erfolgt gestaffelt — je jünger das Kind ist, je mehr Wochenstunden es an Betreuung in Anspruch nimmt und je mehr die Eltern verdienen, desto höher sind auch die Gebühren.

Für die meisten Eltern bleiben die Elternbeiträge jedoch stabil, urteilt die Vorsitzende Jeannette Kirchhoff. Doch in einigen Bereichen könne die Erhöhung " in einzelnen Fällen bis zu 100 Prozent betragen", so Kirchhoff. Haan zähle damit bei den KiTa-Beiträgen zu den teuren Städten im regionalen Vergleich.

Allerdings seien davon nur Eltern mit Einkommen über 100 000 Euro im Jahr betroffen. Wer bisher wegen seines Einkommens beitragsfrei war, bleibe es auch. In den mittleren Einkommensgruppen komme es allenfalls zu geringfügigen Erhöhungen, aber auch zu Verringerungen, so die Analyse der Elternvertretung.

Weiterhin gelte: Das letzte KiTa-Jahr ist beitragsfrei. Das Gleiche gilt für Geschwisterkinder. "Die Beitragserhöhung ist der Preis für das überdurchschnittlich gute Angebot an KiTa-Plätzen und in der Tagespflege für unter Dreijährige", sagt Angela Brüntrup, ebenfalls Vorsitzende im Stadtelternrat. Denn: Nach einer Aufstellung des Familienministeriums NRW gehört Haan mit einer U3-Betreuungsquote von 47 Prozent im laufenden KiTa-Jahr zu den Spitzenreitern in NRW. "Die Elternbeiträge insgesamt werden auch künftig weniger als 20 Prozent der Betreuungskosten decken", schätzt der Stadtelternrat. Vergessen werden dürfe nicht, dass in Haan die günstigen Kindergartenbeiträge bereits ab zwei Jahre beginnen und nicht wie üblich ab drei Jahre.

Morgen, Donnerstag, 17 Uhr, wird der Jugendhilfeausschuss über das Thema beraten. Das Gremium tagt im Sitzungssaal im Rathaus der Stadt Haan, die Sitzung ist öffentlich.

(arue)
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