Haan Telekom-Angebot in Haan sorgt für Verwirrung

Haan · Die Firma verspricht für Unterhaan schnelles Internet. Doch das ist dort noch gar nicht möglich.

 Ein Glasfaserkabel

Ein Glasfaserkabel

Foto: Berns

Es war Mitte Februar, als ein Anwohner der Sandstraße in Unterhaan einen Brief der Telekom in seinem Briefkasten fand: "Erleben Sie jetzt auch in Ihrer Straße absoluten Highspeed im Telekom-Netz", hieß es in der ersten Zeile, "wechseln Sie einfach in einen unserer MagentaZuhause-Tarife und sichern Sie sich eine Einmalgutschrift über 60 Euro", geht es weiter. Außerdem wurde ein bis zu 100 Mbit pro Sekunde schnelles Internet im Download und bis zu 40 Mbit/s im Upload versprochen. Also genau das, was durch die Glasfaserkabelverlegung erreicht werden soll, mit der in Haan im vergangenen September begonnen wurde. Bis Ende 2016 sollten in Haan rund 15.000 Haushalte von der neuen VDSL Leitung (Very High Speed Digital Subscriber Line) profitieren. Doch im Januar war das schnellere Internet noch nicht in Sicht. Es habe Verzögerung im Tiefbau gegeben, unter anderem, weil die Frostphase abgewartet werden musste, wie der Telekom-Sprecher André Hofmann damals mitteilte. Bis Ende des ersten Quartals sollten die Arbeiten abgeschlossen sein.

Schon im Februar, hätte der Sandstraßen-Anwohner laut des Telekom-Schreibens nun schon das schnellere Internet bekommen können - für einen Aufpreis von fünf Euro und der Einmalgutschrift von 60 Euro. Er erkundigte sich zunächst beim Kundenservice der Telekom. "Sie gaben mir eine Zusage, dass es innerhalb von einer Woche freigeschaltet werden müsste, das sei keine große Sache", berichtet er. Eine Woche verging, doch das Internet lief in alter Geschwindigkeit weiter. Also hakte er noch einmal nach: Heraus kam, dass der Auftrag zwar angelegt wurde, aber noch kein schnelleres Internet in Unterhaan zur Verfügung steht. "Wieso werden Angebote für etwas verschickt, das es noch gar nicht gibt?", fragt der Anwohner verärgert. Auch konnte ihm kein genauer Zeitpunkt genannt werden, wann die schnellere Verbindung denn eintreffen würde. Vielleicht im April, Juni oder August hätte man ihm gesagt.

Dass die Briefe mit einem Angebot verschickt wurden, das es so noch gar nicht gibt, liege an den Bauverzögerungen, wie Hofmann erklärt. Zuständig für die Angebotsaktion sei die Marketingabteilung. Sie war für den Zeitpunkt geplant, wenn das schnelle Internet auch zur Verfügung steht. Durch die Verzögerung sei es zu einer "unglücklichen Überschneidung der Termine" gekommen, die ein Eingreifen nicht mehr möglich machte. "Wenn es dadurch zu Unannehmlichkeiten für unsere Kunden gekommen ist, tut uns das leid", betont Hofmann. Die Bauverzögerung sei auch der Grund dafür, dass dem Anwohner das Angebot zunächst zugesichert wurde.

"Wahrscheinlich steht im System, dass der Ausbaustatus schon abgeschlossen sein sollte", sagt Hofmann und betont: "Für die Kunden entsteht kein Schaden. Sie müssen nicht für etwas zahlen, was sie noch nicht haben." Für weitere Fragen empfiehlt er den Kontakt mit dem örtlichen Telekom-Shop. Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, kann der Pressesprecher nicht genau sagen: "Mit Vorbehalt Ende März, zu Verzögerungen kann es immer kommen", sagt er.

(ubg)
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