Haan Zahl der Unfälle ist in Haan stark gestiegen

Haan · In der Gartenstadt gibt es immer mehr Unglücksfälle im Straßenverkehr. Dabei wurden besonders viele Senioren verletzt.

Haan: Zahl der Unfälle ist in Haan stark gestiegen
Foto: Staschik Olaf

Die Zahl der Verkehrsunfälle in Haan hat im vergangenen Jahr stark zugenommen. Das offenbart die Verkehrsunfallstatistik, die jetzt die Kreispolizeibehörde Mettmann vorlegte. Um die Statistik der einzelnen Städte untereinander vergleichbar zu machen, bedient sich die Polizei der so genannten "Verunglücktenhäufigkeitszahl". Sie bildet die Zahl der Unfälle mit Verletzten, hochgerechnet auf 100.000 Einwohner ab.

Der Kreispolizei Mettmann zufolge ist diese Zahl in Haan von 374 pro 100.000 Einwohner im Jahr 2015 auf 457 im vergangenen Jahr gestiegen. Haan ist mit dieser Entwicklung indes kein Ausreißer: Kreisweit ist die Zahl der Verkehrsunfälle im gleichen Zeitraum ebenfalls stark angestiegen.

Als Ursache für diese Entwicklung sieht Polizeidirektor Manfred Frorath in erster Linie überhöhte Geschwindigkeit. Darüber hinaus ist auch Unachtsamkeit am Steuer zunehmend ein Problem: "Wer eine Sekunde aufs Smartphone guckt, fährt 15 Meter blind", sagt Ralf Schefzig, Leiter Verkehrsdirektion und Verkehrswacht.

Verkehrsunfälle Zugleich stieg auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten, und zwar um 18,2 Prozent auf 104. Ein Todesopfer war zu beklagen; ein 87 Jahre alter Mann kam im Januar bei einem Unfall an der Ecke Kampstraße/Kaiserstraße ums Leben. Ein Autofahrer hatte den Mann übersehen, als er bei Grünlicht die Fußgängerfurt nutzen wollte. Der Mann starb einen Tag später an seinen schweren Kopfverletzungen. Die 59-jährige Frau, die ebenfalls über die Straße gehen wollte, wurde bei dem Unfall leicht verletzt.

Tatsächlich ist es vor allem die Gruppe der Senioren, in der die Zahl der Opfer steigt. Bei Unfällen wurden 2016 elf Kinder verletzt (2015: 14), neun junge Erwachsene (2015: 10) und 21 Senioren (2015: 14). Dass ihre Zahl zunimmt, ist laut Bernd Preuß, Leiter der Polizeiwache in Haan, auf die demographische Entwicklung zurückzuführen. "Es gibt mehr Senioren in Haan, entsprechend steigen die Zahlen", sagt er. Preuß war im April 2016 als neuer Leiter der Polizeiwache in den Dienst getreten. Er löste Jörg Janke ab.

Weitere Details der Verkehrsunfallstatistik für Haan: Während die Zahl der betroffenen Fußgänger (2016: 16; 2015: 19) sowie der Radfahrer (2016: 18; 2015: 20) von 2015 auf 2016 sank, stieg die Zahl der motorisierten Zweiradfahrer unter den Verletzten (2016: 16; 2015: 12). Die Zahl der Fahrerfluchten sank im gleichen Zeitraum um 4,5 Prozent auf 235. Auch ihre Kriminalitätsstatistik hat die Kreispolizei Mettmann jetzt veröffentlicht, und sie zeigt, dass die Zahl der Straftaten je 100.000 Einwohner von 2015 auf 2016 um 115 auf 6452 gesunken ist. Die Zahlen für Haan im Einzelnen:

Wohnungseinbrüche Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist von 2015 auf 2016 von 137 auf 140 leicht gestiegen. Die Aufklärungsquote ist im gleichen Zeitraum von 12,4 auf 22,86 Prozent gewachsen. Der Anteil der so genannten Versuchstaten - also der Fälle, in denen es beim versuchten Einbruch blieb - lag bei 47,86 Prozent und damit um 4,06 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.

Straßenkriminalität Dazu gehören laut Preuß "alle Delikte, die im öffentlichen Raum stattfinden" - so zum Beispiel Sachbeschädigung oder Taschendiebstähle, aber auch Schlägereien auf offener Straße. Auch bei der Straßenkriminalität sind die Fallzahlen gestiegen - und zwar um 3,14 Prozentpunkte von 446 auf 460 Fälle. Die Aufklärungsquote stieg im selben Zeitraum von 13,7 auf 18,5 Prozent.

Gewaltkriminalität Dazu zählt die Polizei beispielsweise Raubdelikte und Körperverletzung. "Die Zahl ist zum Glück leicht zurückgegangen", kommentiert der Haaner Wachleiter Bernd Preuß. Im Bereich der Gewaltkriminalität wurden 2016 in Haan insgesamt 43 Fälle erfasst. 2015 waren es 61. Das ist eine Verringerung der Fallzahlen um 29,51 Prozent. Die Aufklärungsquote ist im selben Zeitraum von 67,2 auf 74,4 Prozent gestiegen. "Alles in allem ist das keine schlimme Entwicklung", resümiert Preuß. "Wir sind im Großen und Ganzen immer noch im grünen Bereich."

(arue)
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