Bluttat in Hilden 3M: "Angehörige vertrauen uns"

Hilden · Den beiden Männern, die durch Schüsse verletzt worden waren, geht es besser. Einer wurde erneut operiert, der Zweite muss weiter untersucht werden.

Schießerei mit einem Toten - Polizei ermittelt mit Hochdruck
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Der 46-jährige Familienvater, der Freitagabend bei 3M durch vier Schüsse verletzt worden war, ist nach einer weiteren Operation gesundheitlich stabil und konnte die Intensivstation verlassen. Das sagte Ursula Eckert von der Personalabteilung des Unternehmens Mittwochnachmittag. "Ich bin in ständigem Kontakt zu den Angehörigen." Sie seien trotz der Sorgen um ihre Angehörigen psychisch stabil und hätten "großes Vertrauen in uns".

Der zweite Schwerverletzte muss weiter untersucht werden, von den Ergebnissen sei abhängig, "ob er ganz genesen kann oder nicht". Dabei handelt es sich um den unmittelbaren Vorgesetzten des Schützen, einen 54-jährigen Familienvater.

Ein 38-jähriger Maschinenführer war am Freitag mit zwei Pistolen zur Nachtschicht erschienen und hatte gezielt auf drei seiner männlichen Kollegen geschossen, bevor er sich selbst tötete. Seine Motive liegen weiterhin im Dunklen, eine Mordkommission wurde eingesetzt und ermittelt wegen versuchten Mordes in mehreren Fällen.

Der Vorfall weckte Erinnerungen an einen anderen Suizid in dem Werk: Vor einigen Jahren hatte sich ein Mitarbeiter in den Umkleiden getötet. Es habe jedoch geklärt werden können, dass der Mann aus privaten Gründen handelte, sagte 3M-Sprecher Manfred Kremer.

Das erste Buch, das die Unternehmensleitung für Genesungswünsche der Kollegen ausgelegt hatte, ist bereits gefüllt, weitere sollen folgen. Viele Mitarbeiter hätten "das Bedürfnis, sich zu äußern". Die Seelsorger seien in den betroffenen Abteilungen praktisch rund um die Uhr im Einsatz, man wechsele sich zudem mit Besuchen in den Kliniken ab.

(RP/rl/top)
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