Hilden 3M gibt Jugendlichen eine Chance

Hilden · 80 junge Frauen und Männer haben jetzt ihre Berufsausbildung beim Multitechnologiekonzern 3M begonnen. Nicht nur der perfekte Lebenslauf zählt - auch nach Umwegen ist eine Ausbildung bei dem Konzern noch möglich.

 Steffen Roeloffs ist der erste Auszubildende mit Hörbehinderung bei 3M. Er arbeitet in Hilden.

Steffen Roeloffs ist der erste Auszubildende mit Hörbehinderung bei 3M. Er arbeitet in Hilden.

Foto: Staschik

In der so genannten "Region D-A-CH" - das Kürzel steht für Deutschland, Österreich und Schweiz - bildet das Unternehmen aktuell an elf Standorten 230 Auszubildende und Dual-Studierende aus, darunter auch in Hilden. Dem Nachwuchs stehen im Unternehmen vier verschiedene kaufmännische Ausbildungsberufe und fünf duale Studiengänge zur Wahl.

Einer der Auszubildenden ist Steffen Roeloffs. Er absolviert ein Studium zum "Bachelor of Engineering - Elektrotechnik" und ist der erste Auszubildende mit Hörbehinderung bei 3M. Er arbeitet in Hilden, dem europaweit größten Standort von 3M. "Wie er die täglichen Herausforderungen bei seiner Arbeit in der 3M Produktionsanlage in Hilden meistert, kann ermutigend für andere hörbehinderte Menschen sein", sagt Ausbildungskoordinatorin Diana Klömpken.

Doch es gibt noch andere Beispiele, die für eine große Vielfalt bei der Nachwuchsförderung von 3M zeugen: Rafael Nöthling beispielsweise arbeitete in der 3M-Küche zunächst als Spülkraft. Er holte jedoch nebenbei seine Schulabschlüsse über die Volkshochschule nach. Im Rahmen der IHK-Aktion "Ausbildung 100plus", die schulisch schwächeren Jugendlichen einen Ausbildungseinstieg ermöglicht, bot 3M Rafael Nöthling schließlich eine Ausbildung zur Fachkraft für Gastgewerbe an. Bereits ein halbes Jahr später wechselte er in die anspruchsvollere und deshalb länger dauernde Ausbildung zum Koch. "Grund waren seine herausragenden Leistungen", so Klömpken. Auch Diaa Almsouty gab 3M eine Chance. Er ist ein syrischer Flüchtling, der am 1. Juni vergangenen Jahres seine Ausbildung bei 3M zum Industriekaufmann begonnen hat. Und Fabian Lehmann absolviert seit September 2016 eine Ausbildung im Dialogmarketing. Über die Zeit nach dem Abschluss macht er sich noch nicht so viele Gedanken. "Möglichkeiten sehe ich aber viele", sagt er - von der Übernahme ins Unternehmen über ein Studium bis hin zur Weltreise.

Dazu Klömpken: "Auszubildende erhalten die Möglichkeit, ihren beruflichen Weg unabhängig von der Berufswahl mitzugestalten. So kann etwa ein Auszubildender aus der Produktion Jahre später in ganz anderen Bereichen arbeiten oder aber ein Studium beginnen." Wichtig ist dem Unternehmen, dass der Nachwuchs "über seine unmittelbare Ausbildung hinaus Erfahrungen in den zahlreichen Geschäftsbereichen von 3M sammeln kann". Nicht umsonst will das Unternehmen den Jugendlichen ein gutes berufliches Fundament und vielfältige Möglichkeiten für die Zukunft bieten.

Dabei haben auch die Jugendlichen eine Stimme. In der Jugend- und Ausbildungsvertretung, einer Art Betriebsrat für junge Menschen, besprechen die Auszubildenden Themen auf Augenhöhe mit Kollegen in ihrem Alter. 3M legt großen Wert auf die soziale Kompetenz seiner Ausbilder und organisiert regelmäßig Workshops, um den Austausch untereinander zu ermöglichen. Und Auszubildende bewerten am Ende ihrer Lehrjahre ihre Ausbilder, damit 3M die Qualität der Ausbildung langfristig verbessern kann.

Interessierte Jugendliche können sich ein Bild machen über den Azubiblog unter http://azubiblog.3m-portal.net/page/3/.

(arue)
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