Hilden 48 Jahre Baurecht: Häuser für die Meide

Hilden · Stadtentwicklungsausschuss gibt grünes Licht für Meide-Park. Investor übernimmt Erschließung, Kanäle und Grün.

 Auf dem Gelände zwischen der Straße Meide und der Steinauer Straße will ein Investor Einfamilien- und Doppelhäuser ermöglichen. Das Areal soll in 13 bis 16 einzelne Grundstücke parzelliert werden.

Auf dem Gelände zwischen der Straße Meide und der Steinauer Straße will ein Investor Einfamilien- und Doppelhäuser ermöglichen. Das Areal soll in 13 bis 16 einzelne Grundstücke parzelliert werden.

Foto: Google Earth

Die Stadt Hilden ist eine attraktive Wohnstadt. Wegen ihres kompakten Stadtgebiets (knapp 26 Quadratkilometer) und der dichten Besiedlung sind Grundstücke entsprechend knapp und teuer. Deshalb kommt es sehr selten vor, dass bestehendes Baurecht nicht ausgeübt wird. Genau dies ist auf rund 8500 Quadratmetern Bauland an der Straße Meide geschehen. Und zwar 48 Jahre lang. Die Meide GmbH mit Sitz in Hilden hat die meisten Grundstücksflächen zwischen Steinauer Straße und Meide gekauft und will sie jetzt parzellieren und an Bauinteressierte veräußern. "Es handelt sich um 13 bis 16 einzelne Grundstücke, auf denen Einfamilien- und Doppelhäuser entstehen sollen", sagt Thomas Schneiders. Der Geschäftsführer der Meide GmbH will einen Teil als Investor selbst bebauen, einen anderen Teil veräußern. "Das Interesse ist jetzt schon groß", sagt er.

Voraussetzung für die Realisierung ist, dass die im Bebauungsplan festgesetzten Erschließungsstraßen, Grünflächen und Kanäle gebaut werden. Dafür ist im städtischen Haushalt, im dem ein Defizit von 7,55 Millionen Euro klafft, aber kein Geld da. Deshalb hat der Grundstückseigentümer der Stadt angeboten, diese Anlagen auf eigene Kosten nach den Vorgaben der Verwaltung zu bauen und sie anschließend der Stadt unentgeltlich und lastenfrei zu übertragen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 767 000 Euro. Im Stadtentwicklungsausschuss stimmten alle Ratsfraktionen mit Ausnahme der Grünen diesem Vorschlag zu. Schneiders: "Der Stadtrat muss noch grünes Licht geben, vorher möchte ich nicht im Detail über die Pläne sprechen." Nur so viel: Als Architekten sind MS Plan aus Solingen beauftragt; geht alles gut, geht es Ende des Jahres in die Bauphase. Das Regenwasser soll auf den Grundstücken versickert werden, erläuterte Tiefbauamtsleiter Harald Mittmann: "Die Schmutzwasserkanäle, an die das Gebiet angeschlossen wird, reichen aus." Der gültige Bebauungsplan Nummer 61 sei zwar "alt, aber rechtskräftig", erläuterte Lutz Groll vom Planungsamt. Einen Umweltbericht, nach dem die Grüne Susanne Vogel gefragt habe, werde es nicht geben: "Es handelt sich ja nicht um ein neues Bebauungsplanverfahren." Die Bäume von 1962 auf dem Gelände seien nicht geschützt, führt Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger aus: "Dass 48 Jahre kein Baurecht ausgeübt wurde, ist ein Sonderfall."Die Firma Meide GmbH will die Erschließungsarbeiten der Kölner Firma Gebig Immobilien- und Projektentwicklung als Treuhänder und Dienstleister übertragen. Die Stadt Hilden bekommt eine Bürgschaft in Höhe der Gesamtkosten. Das Areal soll durch Straßenstiche von der Straße Meide und der Steinauer Straße sowie einen Fußweg erschlossen werden. Das wurde mit der Verwaltung bereits abgestimmt.

Mit dem Bau der Erschließungsanlagen soll so schnell wie möglich begonnen werden. Laut Vertrag müssen sie sieben Jahre nach Abschluss fertig sein.

(RP)
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