Hilden Ab Sommer weniger Gottesdienste

Hilden · Die katholische Gemeinde in Hilden muss dann mit drei Priestern auskommen.

Es ist kein Geheimnis, dass in Hilden vier Priester ihr Bestes geben, um in den fünf Kirchen der Stadt möglichst viele Gottesdienste anzubieten. Unterstützt werden sie dabei von fünf Seniorenpriestern um die 80. Einer der Vier ist ein indischer Kaplan, der in Hilden seine Ausbildung vervollkommnet hat. Dieser Kaplan verlässt Hilden nach den Sommerferien, so dass nur drei Priester übrig bleiben.

Pfarrer Reiner Nieswandt hat jetzt angekündigt, dass die Gottesdienstordnung zum Sommer überarbeitet wird. Weitere Details sind ihm noch nicht zu entlocken, aber es ist klar, dass mit weniger Personal auch weniger Gottesdienste abgehalten werden können.

Priester sind Mangelware in Deutschland; viele Stellen unbesetzt. Pessimisten glauben, dass es in 20 Jahren bundesweit noch 1000 Priester geben wird. Vor 30 Jahren habe es allein im Erzbistum Köln um die 1000 gegeben. Dass die katholische Gemeinde kurzfristig Ersatz für die Itterstadt findet, ist also unwahrscheinlich. Da braucht es nicht viel Fantasie, um darauf zu kommen, dass es schon bald weniger Gottesdienste in Hilden geben könnte. An diesen Gottesdiensten hängen wiederum andere Arbeitsplätze: Kirchenmusiker und Küster, zum Beispiel. Schon heute übernehmen verstärkt Diakone und Pastoralreferenten etwa Begräbnisfeiern oder Wortgottesdienste. "Wir wollen Ehrenamtliche dazu ermutigen, auch Gottesdienste zu halten", hatte Pfarrer Nieswandt bereits im Sommer 2016 angekündigt. Sie sollen, nach entsprechender Ausbildung, ebenfalls Begräbnisse übernehmen: "Wir müssen Menschen ermutigen, ihren Glauben zu leben und auch darüber zu sprechen."

(ilpl)
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