Hilden Akzo Nobel strukturiert Standort neu

Hilden · Bis Sommer 2015 wird das Werk um 80 Arbeitsplätze vergrößert. Ein Probebetrieb läuft, bald kommen neue Maschinen.

 Warnwesten sind für jeden Besucher auf dem Akzo-Nobel-Gelände Pflicht. Volker Puchta (2.v.l.) und Claus Köhler (r.) informierten Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Ersten Beigeordneten Norbert Danscheidt,l, und Wirtschaftsförderer Peter Heinze (2.v.r.) über Bauvorhaben auf dem Gelände.

Warnwesten sind für jeden Besucher auf dem Akzo-Nobel-Gelände Pflicht. Volker Puchta (2.v.l.) und Claus Köhler (r.) informierten Bürgermeisterin Birgit Alkenings, Ersten Beigeordneten Norbert Danscheidt,l, und Wirtschaftsförderer Peter Heinze (2.v.r.) über Bauvorhaben auf dem Gelände.

Foto: Staschik, Olaf (OLA)

Es ist ein ungewöhnlicher Anblick, den die Delegation auf dem Werksgelände bietet: Bürgermeisterin Birgit Alkenings, der erste Beigeordnete Norbert Danscheidt und Wirtschaftsförderer Peter Heinze tragen über blauem Kostüm und dunklen Anzügen signalgelbe Warnwesten - eine Sicherheitsmaßnahme, die für jeden Besucher auf dem Gelände von Akzo Nobel Pflicht ist, sollen doch die Gäste nicht übersehen und von Lkw oder Gabelstaplern angefahren werden.

Die Delegation der Hildener Stadtverwaltung besichtigte gestern den Standort des Lack- und Farbenherstellers, um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Die wird sich schon bald gravierend verändern: Die Firma Akzo Nobel strukturiert ihren Standort um. Erste Abrissarbeiten sind bereits vollzogen. So wurde Platz für neue Hallen, Anlagen und Maschinen geschaffen: Aus Nürnberg kommt ein komplettes Werk nach Hilden.

80 Arbeitsplätze sollen an der Düsseldorfer Straße so neu entstehen. Die Produktionsmenge wird sich von 20 000 auf 40 000 Tonnen jährlich vergrößern. Das berichtete Dr. Volker Puchta, Projektmanager bei Akzo Nobel, gestern seinen Gästen. Schon bald sollen die ersten Stellen ausgeschrieben werden. Aus Sicht von Birgit Alkenings ist die Vergrößerung des Betriebes auf dann 350 Arbeitsplätze "ein Riesengewinn für die Stadt": "Hier wird ein Standort gesichert, und es kommen zusätzliche Arbeitsplätze hinzu." Und auch Wirtschaftsförderer Heinze freut sich, dass der schon seit 1860 industriell genutzte Traditionsstandort ausgebaut wird: "Das ist etwas ganz, ganz Wertvolles."

Zwölf Aktenordner umfassen die Anträge, die Puchta und sein Team bei der Bezirksregierung Düsseldorf als genehmigende Behörde eingereicht haben. Die Bearbeitung läuft. Sobald den Anträgen stattgegeben ist, kann mit dem Bau und Ausbau begonnen werden. Zu den neuen Anlagen, die an der Hildener Straße errichtet werden, gehört auch ein mit Ammoniak betriebenes Kühlaggregat. Ammoniak hat, wenn es entweicht, ätzende Eigenschaften. Kein Grund, um nervös zu werden, betont Puchta: Er versichert, dass die Anlage auf dem modernsten Stand der Technik ist. "Die Sicherheit ist oberstes Kriterium." Und Birgit Alkenings betont: Auch wenn die Stadt Hilden nicht die genehmigende Behörde sei, "werden wir darauf achten, dass Akzo Nobel das sicher macht."

Dass die an der Eichenstraße geplante Wohnbebauung nicht umgesetzt wurde, "hat mich beruhigt", sagt Puchta. Rücke der Wohnraum zu nah an ein Unternehmen heran, berge das Konfliktpotenzial mit den Anwohnern, vor allem wegen Ruhestörung. "Da haben bei mir die Alarmglocken geklingelt. Ich wollte nicht, dass es uns hier so geht wie in Nürnberg." Dort bot die enge Bebauung keinen Spielraum mehr für eine Erweiterung des Betriebes.

Um den Standort für seine neuen Aufgaben vorzubereiten, soll auch die Zu- und Abfahrt der Lkw neu geregelt werden. Der Lieferverkehr muss schon jetzt lange Wartezeiten in Kauf nehmen, wenn er vom Werk auf die Düsseldorfer Straße fahren will. Daher soll die Abfahrt künftig über Otto-Hahn-Straße, Eichen- und Hülsenstraße erfolgen. Für die Hildener Verwaltungsspitze einsichtig: "Das würde die Anwohner weniger belasten", sagt Alkenings. Die städtische Delegation versprach, bei der Umsetzung zu helfen. Die dafür benötigten Grundstücke gehören jedoch Privateigentümern, mit denen verhandelt werden muss. Es bleibt noch viel zu tun für Akzo Nobel.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort