Hilden/Haan Allianz: Volkshochschule soll an die Herderstraße ziehen

Hilden/Haan · Das Bürogebäude wird zu einem Flüchtlingsheim umgebaut. Dort wäre noch Platz für Unterrichtsräume, findet Friedhelm Burchartz.

Bürgermeisterin Birgit Alkenings soll ein Konzept für die Unterbringung der Volkshochschule Hilden-Haan in Hilden vorlegen. Das hat Friedhelm Burchartz, Fraktionsvorsitzender der Allianz für Hilden, beantragt. Alkenings ist Vorsitzende des VHS-Zweckverbandes, in der beide Trägerstädte vertreten sind.

Hintergrund: Aktuell nutzt die Volkshochschule neun Klassen sowie die Verwaltung in der ehemaligen Theodor-Heuss-Schule an der Furtwänglerstraße 2. Zusammen etwa 40 Kurse mit 510 Teilnehmern, 42 Dozenten und rund 240 Unterrichtsstunden, rechnet kommissarischer VHS-Leiter Heiner Fragemann vor. Das Ganze ist ein Provisorium, für ein bis zwei Jahre gedacht. "Dieses Angebot kann an anderen Standorten nicht umgesetzt werden", sagt Fragemann. Jedenfalls nicht so ohne weiteres.

Die Hildener Verwaltung hat vorgeschlagen, auf dem Heuss-Areal bis zu 95 Wohnungen zu bauen. Seit eineinhalb Jahren sei die Volkshochschule ein Konzept schuldig, regte sich kürzlich die SPD auf. Sie wollte nicht weiter warten und einen Grundsatzbeschluss für das Heuss-Areal fassen - fand dafür aber keine Mehrheit. Ein Beschluss wurde in den Wohnungsbauförderungsschuss am 10. Februar vertagt.

Die Allianz bringt mit ihrem Antrag ein ehemaliges Bürogebäude an der Herderstraße ins Gespräch. Die Stadt hat die Immobilie gekauft und lässt sie teilweise zu einer Flüchtlingsunterkunft umbauen. Auch ein Teil des Sozialamtes soll dort einziehen. Warum nicht auch die Volkshochschule?, fragt Burchartz: "Insgesamt scheint die Infrastruktur des Geländes und des Gebäudes geeignet, dem vorliegenden Anforderungskonzept der VHS und ihrer Unterbringung Rechnung zu tragen." Es gibt leere Hallen und sie gehören auch der Stadt, bestätigt Ralf Scheib, Gebäudemanager der Stadt: "Für Unterrichtszwecke sind sie aber nicht ohne weiteres geeignet." Will sagen: Wenn, dann müsste umgebaut werden. Da sich die Stadt Haan bislang "nur unzureichend" in die Bemühungen um die Unterbringung der Volkshochschule einbringe, sei die Gartenstadt "anteilig an den deshalb entstehenden Umbaukosten zu beteiligen" - findet die Allianz. Vor der Theodor-Heuss-Schule war die Volkshochschule in Hilden in der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule untergebracht. Sie musste den Standort verlassen, weil die ehemalige Hauptschule abgerissen und das Areal bebaut werden soll.

Im Juni 2015 wurde das Schulgebäude jedoch in eine Notunterkunft des Landes für Flüchtlinge umfunktioniert - sonst hätten auch in Hilden Turnhallen mit Asylsuchenden belegt werden müssen. Die Notunterkunft wurde zum 30. September dieses Jahres aufgegeben. Das Inventar hat die Stadt Hilden übernommen und eingelagert. Bürgermeisterin Birgit Alkenings will die Schweitzer-Schule als Reserve für den Fall behalten, sollte die Zahl der Asylsuchenden wieder ansteigen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort