Hilden Alpenolympiade kann Hilden nicht retten

Hilden · Beim Finale von "WDR 2 für eine Stadt" scheiterte Hilden an einer Handballfrage und zog nicht mit dem Spitzenreiter Gladbeck gleich. Am Ende wurden es "nur" 18 Punkte.

Es war die achte und vorentscheidende Frage. Mit einer richtigen Antwort hätte Hilden in der Finalrunde von "WDR 2 bereits ein Stechen mit den seit Mittwoch führenden Gladbeckern (19 Punkte) erreicht, noch ein Zähler mehr und am 6. September hätte sich der Radiosender mitsamt namhaften Stars wie Christina Stürmer und Mando Diao selbst für ein "Sommer-Open-Air-Festival" verschenkt. "Welcher Handballer spielte von 1976 bis 1983 beim VfL Gummersbach?

War es Stefan Kretzschmar, Heiner Brand oder Erhard Wunderlich?", lautete die Frage, die WDR 2-Moderator Uwe Schulz dem dreiköpfigen Kompetenzteam auf der Bühne stellte. Ratlosigkeit und Unentschlossenheit herrschten jedoch nicht nur dort, sondern auch im zahlreichen Publikum auf dem Markt.

Um lange nachdenken, blieb keine Zeit. Also entschieden sich Sabine Klein-Mach, Leiterin der Sekundarschule Hilden, Altbürgermeister Günter Scheib und Rainer Schlottmann aus dem Vorstand des VfB Hilden für Heiner Brand — und das war falsch. Die richtige Antwort lautete: Erhard Wunderlich.

"Damit hat Hilden 18 Punkte erreicht und zieht nicht mit Gladbeck gleich", sprach Uwe Schulz die Wahrheit mit einer Spur des Bedauerns in der Stimme aus. Günter Scheib hatte sich schnell gefasst und bemerkte lachend: "Wir hätten die Gladbecker gerne zu uns eingeladen." Bürgermeister Horst Thiele wirkte zwar auch etwas geknickt, aber auch stolz: "18 Punkte sind ein respektables Ergebnis, die Hildener haben super mitgemacht. Am Ende fehlte halt ein Quäntchen Glück."

Am Vormittag hatte Uwe Schulz die Stadtaufgabe (siehe Infobox) gemeinsam mit seinem Kollegen Benni Hörtnagel vom "Hitradio Ö 3" in Wien verkündet. Der Österreicher erklärte: "Wir rücken unsere Sängerin Christina Stürmer für das Festival nur heraus, wenn Hilden die Alpen-Olympiade besteht." Prompt steckten die Hildener unter Federführung von Volker Hillebrand vom Stadtmarketing die Köpfe zusammen, um Ideen zu finden.

Am Nachmittag wurden die eindrucksvollen Ergebnissepräsentiert: Angelika und Ulrich Ranft (TSG Blau-Weiß Hilden) sowie Elke und Franz-Josef Heidkamp (Tanzschule Graf) zauberten einen eleganten Walzer aufs Pflaster der Mittelstraße. Sven Wagener aus der Facebook-Gruppe "Dein Hilden" schlüpfte in einen Maleranzug, ließ sich einkleistern und mit Sägespänen verzieren, um als frisch "paniertes" Schnitzel von Zoe (4) und Juno (1) über ein Kunstrasenfeld jagen zu lassen.

Marie Sidiropoulou aus dem "Herzlauf"-Spendenteam jodelte — begleitet von Steffen Kamper am E-Piano und einem flugs einberufenen Chor — den Jazz-Klassiker "Take five" des Dave-Brubeck-Quartetts. Benni Hörtnagel war begeistert: "Das war ein absolut geiler Tag bei euch. Ihr bekommt zehn Punkte!" Torjäger Emrah Cavdar vom VfB Hilden, der zwischenzeitlich gegen den "Robokeeper" immerhin ein Tor markierte, steuerte einen weiteren Punkt zum Ergebnis bei, bevor die Rate-Runde begann.

Moderator Uwe Schulz zog ein versöhnliches Fazit: "Ich komme gerne wieder. Hilden hat ohne aufgesetzte Freundlichkeit erneut Sympathien gesammelt. Die Stadtaufgabe wurde toll umgesetzt. Letztlich darf man nicht vergessen, dass wir hier alle eines abliefern: viel Quatsch, aber mit Würde."

(RP)
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