Hilden Altes Helmholtz erinnert an NS-Vergangenheit

Hilden · Das Weiterbildungszentrum "Altes Helmholtz" feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Dazu gab es am vergangenen Samstagabend bereits eine Geburtstagsparty mit Lichtschau und Ausstellungen.

Die NS-Zeit 1933 bis 1945 wird jedoch mit einer eigenen Veranstaltung am 9. November beleuchtet, denn auch zu dieser Zeit hatte das historische Gebäude eine traurige Bedeutung: 1938 zogen vom Alten Helmholtz aus SA-Schlägertrupps durch Hilden und ermordeten sechs (jüdische) Mitbürger. Das waren so viele Todesopfer wie in keiner anderen Stadt im Deutschen Reich - gemessen an der Einwohnerzahl. Über die Hintergründe informiert der Historiker Dr. Stephan Lipski in einem Vortrag für die Volkshochschule am 10. November unter dem Titel "Eine ganz gewöhnliche Stadt". Darüber hinaus ist für den 25. November eine Führung zu den "Stolpersteinen" des Künstler Gunter Demnig geplant. Sie erinnern an die 42 Hildener, die der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten in Hilden zum Opfer fielen.

Das "Alte Helmholtz" an der Gerresheimer Straße 20 war einst Kaserne für Besatzungstruppen, Lazarett, Realschule, Gymnasium und später Berufskolleg des Kreises Mettmann. Aktuell ist es ein Weiterbildungszentrum, in dem die Musik- und die Volkshochschule angesiedelt sind. Außerdem beherbergt es das Stadtarchiv, die Freizeitgemeinschaft für Behinderte und Nichtbehinderte sowie den Stadtverband der Sänger.

(arue)
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