Hilden Ausschuss gibt grünes Licht für Bebauungsplan

Hilden · Bei nur einer Gegenstimme zeigte sich die Mehrheit offen für ein geplantes Bauprojekt an der Schützenstraße.

 Kerstin Knott mit einer Skizze des Geländes an der Schützenstraße, das mit mehreren Objekten bebaut werden soll.

Kerstin Knott mit einer Skizze des Geländes an der Schützenstraße, das mit mehreren Objekten bebaut werden soll.

Foto: Olaf Staschik

Kerstin Knott ist sauer. In der Einwohnerfragestunde des Ausschusses für Stadtentwicklung wollte sie am Mittwochabend ihre Bedenken gegen die Grünlandbebauung an der Schützenstraße äußern. Doch sie fühlt sich "abgefertigt": Eine Frage und zwei Nachfragen durfte die Bürgerin zum Thema stellen. Völlig korrekt, denn so sehen es die Vorschriften für eine Einwohnerfragestunde vor. Doch wie formuliert man seine umfangreichen Bedenken in Form nur einer einzigen Frage? "Dieser Rahmen, seine Stimme abzugeben, ist der Falsche", sagt Kerstin Knott. Sie hat daher jetzt eine Facebook-Gruppe unter dem Namen "Initiative Hilden" gegründet, will ihre Nachbarn informieren und Flyer verteilen.

Bei einer Gegenstimme (Allianz) hat der Stadtentwicklungsausschuss jetzt grünes Licht für die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 263 gegeben. Er soll Art und Umfang möglicher Neubauten in Höhe der Schützenstraße 43 regeln. Zwei Drittel der Fläche sind Grünland. Ein dreigeschossiges Mehrfamilienhaus, vier Doppelhaushälften und drei Einfamilienhäuser sollen entstehen. Dagegen wehrt sich Kerstin Knott, die daneben einen eingeschossigen Bungalow bewohnt.

Doch "nur weil ihr Haus zuerst dagewesen und eingeschossig gebaut ist, heißt das nicht, dass in der Umgebung nicht auch anders gebaut werden kann", sagte Baudezernentin Rita Hoff. Das Projekt sei eine "für Hildener Verhältnisse normal große Bebauung". Hoff verwies darauf, dass die Bürger im Fortgang des Verfahrens noch mehrfach Gelegenheit haben, sich zu äußern.

Friedhelm Burchartz (Allianz für Hilden) unterstützte die Bürgerin indes in ihrer Haltung: "Die Hinterlandbebauung ist so massiv, das geht zu Lasten des Klimas und der Anwohner", sagte er. Und er warf Susanne Vogel (Grüne) vor, ihre Werte zu verraten, da auch diese für eine Einleitung des Bebauungsplanverfahrens stimmte. "Sie sind seit Monaten für alle Bauvorhaben, für alle Versiegelungen", wetterte Burchartz - eine Äußerung, für deren Tonfall Ausschussvorsitzende Anabela Barata (SPD) ihn ermahnte. Claudia Schlottmann (CDU) betonte, dass "wir jetzt nicht die Art der Bebauung beschließen, sondern nur die Einleitung des Verfahrens". Auch Kevin Buchner (SPD) sagte, "dass wir heute nur darüber reden, das Verfahren zu beginnen". Rudi Joseph (FDP) betonte, dass Wohnraum in Hilden knapp und eine Nachverdichtung "absolut sinnvoll" ist. Er regte aber an, die Höhen auf zwei Geschosse festzulegen. Auch Markus Hanten (Bürgeraktion) forderte eine Begrenzung der Höhen.

(arue)
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