Hilden Bauer ist sauer über Müllberge

Hilden · Christian Benninghoven findet regelmäßig Abfall auf seinen Feldern.

Ein Haufen Abrissholz, vermutlich von einer Holzhütte, liegt auf dem Diepensieper Weg, so, als hätte dort ein Klein-Lkw seine gesamte Ladung abgekippt. Die Menge ist selbst für Landwirt Christian Benninghoven enorm. "So eine große Müllkippe habe ich bisher noch nicht gefunden", sagt der Bauer von Gut Diepensiepen. Er ist aufgrund des neuerlichen Fundes sauer. "Mittlerweile sammle ich dreimal in der Woche auf meinen Feldern Müll ein." Autoreifen, Badeinrichtungen, Holzabfälle, Farbeimer oder Hausmüll, all das hat Benninghoven schon gefunden, eingesammelt und auf eigene Kosten entsorgt. "Für die Entsorgung des Mülls vom eigenen Grundstück muss der Eigentümer sorgen", bestätigt Petra Bachhuber vom städtischen Bauhof. Und eben je nach Müllart dann auch dafür bezahlen.

Benninghovens Kollege Johannes Paas jun. kennt das Problem. "Das kommt immer wieder vor, dass Abfall in den Gräben entlang der Felder liegt", meint der Ortsvorsitzende der Ratinger Landwirte. Er hat kein Verständnis für die illegale Entsorgung. "Es ist respektlos", beschreibt er das Verhalten.

Doch nicht nur die Landwirte haben es mit wilden Müllkippen zu tun. Die Stadt Ratingen ist in ständigem Einsatz. "Vor allem im Frühling und Herbst scheinen die Menschen ihre Keller zu entrümpeln und alles draußen abzuladen", sagt Bachhuber vom Bauhof. Meist sind es Bürger, die die Stadt über die Müllhaufen informieren. Die Mitarbeiter fahren dann raus. Die Chance, die illegalen Müllentsorger zu erwischen, sei gering. "Man muss sie schon ertappen. Im Müll gefundene Hinweise auf die Entsorger haben vor Gericht kaum Bestand", sagt Bachhuber. Da sei es einfacher, den Abfall schnell zu entsorgen.

Landwirt Christian Benninghoven ist es leid, mehrere Stunden seiner Arbeitswoche mit dem Aufsammeln von Müll zu verbringen. Er will es jetzt mit Kameras versuchen. Denn nicht nur illegale Müllentsorger machen dem Bauern das Leben schwer, sondern auch diejenigen, die nachts unterwegs sind, um Hochsitze abzufackeln. 30 Brände hat Benninghoven insgesamt gezählt.

(jün)
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