Hilden Beckersheide: Stadt arbeitet an Lösungen

Hilden · Die Bürgeraktion drängt auf eine Gleis-Sicherung. Am 31. August diskutiert die Politik erneut darüber.

 Markus Hanten (links) und Ludger Reffgen stehen dort, wo sie sich eigentlich eine Absperrung wünschen.

Markus Hanten (links) und Ludger Reffgen stehen dort, wo sie sich eigentlich eine Absperrung wünschen.

Foto: Ralph Matzerath

Ludger Reffgen und Markus Hanten müssen eine kurze Redepause machen. Denn während die S 1 mit geschätztem Tempo 100 vorbeibraust, ist das eigene Wort nicht mehr zu verstehen. An der Straße Beckersheide haben die Mitglieder der Bürgeraktion Handlungsbedarf ausgemacht. Die Stadt hat im Jahr 2014 dort verrostete Leitplanken entfernt und nicht mehr ersetzt. Sie bildeten bis dahin ein Hindernis zwischen der Fahrbahn und den Eisenbahnschienen.

Unterstützt von der Allianz drängt die Bürgeraktion seit März 2015 darauf, die Leitplanken zu erneuern. Sie will damit Passanten, Radfahrer und auch die künftigen Bewohner des Flüchtlingsheims geschützt wissen. Auf der hauptsächlich von Landmaschinen-Händlern genutzten Strecke gebe es viel Ausflugsverkehr, "denn das ist der einzige Weg zur Ohligser Heide", erläutert Landwirt Markus Hanten, der unweit der Gleise seinen Hof hat. Befährt ein Auto oder gar ein größeres Fahrzeug die Straße, müssen Radfahrer und Fußgänger ausweichen - und kommen dann den Bahngleisen gefährlich nahe, so seine Beobachtung.

Weil eine Abgrenzung auf dem Gelände der Bahn errichtet werden müsste, hat die Stadt Verhandlungen aufgenommen - mit wenig zufriedenstellendem Ergebnis: Die Kosten einer Zaunanlage beziffert sie auf bis zu 23.000 Euro. Zu teuer auch aus Sicht der Bürgeraktion, die sich dort keinen aufwendigen Zaun wünscht, sondern Büsche, eine Kette oder eben die Installation neuer Leitplanken. Die Kosten für neue Leitplanken auf dem 200 Meter langen Stück schätzt Ludger Reffgen, Fraktionschef der Bürgeraktion, auf rund 10.000 Euro - ein aus seiner Sicht vertretbarer Betrag.

Nach einem erneuten Antrag der Bürgeraktion zum Thema hat sich die Stadtverwaltung nun wiederum mit Lösungsvorschlägen befasst und will sie dem Stadtentwicklungsausschuss am 31. August vorlegen. Fest steht: Auf eigene Kosten werde die Bahn kein Hindernis finanzieren, sagt Harald Mittmann, Leiter des Tiefbauamtes. Sie habe jedoch signalisiert, dass die Stadt dort eine Absperrung errichten darf. Dafür müsse die Stadt mit der Bahn einen Vertrag abschließen, "und sie will schon dafür Geld haben, dass wir dort etwas installieren", erläutert Mittmann. Hinzu kommen Kosten für Material und Arbeitsstunden.

Ob und was getan wird, entscheidet die Politik. Dafür brauchen Bürgeraktion und Allianz mehr Stimmen, als sie mit ihren eigenen Fraktionen aufbringen können. Was sagen andere Fraktionen dazu? Die Christdemokraten halten die Errichtung einer Abgrenzung für nicht erforderlich. Aber "wir könnten zustimmen, wenn die Kosten unter 10.000 Euro bleiben", sagt CDU-Fraktionschefin Marion Buschmann. Die Sozialdemokraten wollen hingegen nach Auskunft von SPD-Fraktionschefin Anabela Barata erst die Lösungsvorschläge der Stadtverwaltung sichten, bevor sie sich festlegen. Die entsprechende Vorlage wird voraussichtlich kommende Woche im Ratsinformationssystem veröffentlicht.

(arue)
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