Hilden Behinderte erwirtschaften gute Bilanz

Hilden · Die Werkstätten des Kreises Mettmann haben 2015 rund 3,8 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.

 Früher Lager, heute geräuschgedämmte Produktionsstätte mit LED-Lampen. Hier, in einer Halle an der Kronprinzstraße in Langenfeld, montieren neuerdings etwa 30 Menschen Teile für Geberit Mapress.

Früher Lager, heute geräuschgedämmte Produktionsstätte mit LED-Lampen. Hier, in einer Halle an der Kronprinzstraße in Langenfeld, montieren neuerdings etwa 30 Menschen Teile für Geberit Mapress.

Foto: Matzerath

Die Werkstätten des Kreises Mettmann wachsen weiter. Das geht aus der gestern vorstellten Jahresbilanz 2015 hervor. An den sechs Standorten der WfB arbeiteten 2015 1170 Menschen mit Behinderung - das sind zehn mehr als im Vorjahr. Dazu kommen 240 Fachkräfte oder Assistenten, die die behinderten Menschen bei ihrer Arbeit unterstützen (2014: 238). Sie alle zusammen erwirtschafteten 3,77 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2011 waren es 3,22 Millionen Euro. Der Gewinn allerdings ist von über einer Million Euro in 2014 auf etwa 814.000 Euro in 2015 gesunken. Das liegt daran, dass die Personalkosten der unterstützenden Fachkräfte gestiegen sind. Die Gewerkschaft Verdi hatte im vorigen Jahr dafür gekämpft und gestreikt - und am Ende fünf Prozent für den Sozial- und Erziehungsdienst rausgeholt. Zwei Drittel des Umsatzes macht WfB mit Montage und Verpackungen.

Es war im Jahr 1976, dass der Kreis Mettmann eine GmbH gründete, in der Menschen mit Behinderung in einem angemessenen Umfeld arbeiten können. So sicherte der Kreis einen Betrieb, den es vorher in einer anderen Rechtsform gegeben hatte. "Im ersten Geschäftsjahr arbeiteten hier 139 Menschen mit Behinderung und 18 Assistenten. Der Umsatz lag bei 260.000 Mark", sagt kaufmännischer Leiter Andreas Kuhn. Die neue Internetseite soll in Kürze online gehen, sagt Aufsichtsratvorsitzende Reinhard Ockel. Außerdem ist das Team auf die Seite auch ein bisschen stolz. Die soll nämlich auch auf Handys und Tablets funktionieren - und sie ist so gestaltet, dass vor allem auch diejenigen sie nutzen können, die in den Werkstätten arbeiten: Behinderte.

Inklusion bedeutet, dass Behinderte und Nicht-Behinderte zusammen arbeiten. Dass das in den Werkstätten passiert, ist klar. Aber es gibt auch immer Mitarbeiter, die direkt in den Betrieben arbeiten, die mit den Werkstätten kooperieren. 2015 waren das 42 Mitarbeiter, 13 mehr als im Vorjahr. Einer von ihnen hilft zum Beispiel beim Kreis im Katasteramt, Karten zu digitalisieren. Auch beim Langenfelder Display-Hersteller Deinzer funktioniert das Modell.

(RP)
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