Advent Ankommen Beruf Gastgeberin: Immer freundlich

Hilden · Hotelfachfrau Katharina Tuschen (22) nimmt an der Rezeption des Amber Hotels in Hilden die Gäste in Empfang.

Wenn die Gäste Katharina Tuschen erblicken, ist das für die meisten ein sehr positiver Moment. Denn dann sind sie endlich in ihrem Hotel, dem Amber Hotel in Hilden, angekommen, nach einer manchmal langen und anstrengenden Geschäftsreise. Die 22-jährige Hotelfachfrau schenkt den Reisemüden ein freundliches Lächeln. Sie ist meist der ersten Kontakt des Hauses mit dem Gast und weiß: Der erste Eindruck entscheidet.

Die junge Hildenerin arbeitet seit sechs Monaten fest an der Rezeption im Wechsel von Früh- (7 bis 16 Uhr) und Spätschicht (15 bis 23.30 Uhr). "Die Frühschicht macht mehr Spaß", stellt sie fest: Zwischen 7.30 und 8 Uhr checken viele Gäste aus. Ganz wichtige Regel für Empfangsdamen: Auch wenn viel los ist und nicht alles so läuft, wie es soll: Immer freundlich bleiben.

Rezeptionisten nehmen die Gäste in Empfang und verabschieden sie. Sie kassieren Rechnungen, nehmen Gespräche entgegen, schreiben Angebote, helfen Probleme lösen. Während des Aufenthalts sind sie Anlaufstelle für Wünsche und Beschwerden. Das zweite Kopfkissen sei der am häufigsten geäußerte Wunsch, erzählt die junge Frau: Und leicht zu erfüllen. Bügeleisen und Bügelbrett? Auch das hat Tuschen immer in Reichweite, um zerknitterte Kleidung aus dem Koffer wieder in Form zu bringen.

Gäste aus Asien bitten häufig um heißes Wasser. "Viele haben Instantsuppen mitgebracht. Deshalb haben wir immer ein paar Wasserkocher in Reserve." Gäste aus dem Vereinigten Königreich hätten ihr die Angst vor der englischen Sprache genommen, erzählt die Hotelfachfrau: "Sie haben mein Englisch gelobt. Ich muss wirklich viel Englisch sprechen." Und wer einmal mit Pakistani und Indern in der Weltverkehrssprache kommuniziert hat, hat auch keine Angst mehr vor einem deutschen Akzent.

Eine Empfangsdame weiß auch in schwierigen Fällen weiter: "Eine Kundin wusste nur, wann ihr Flug in Berlin landet, aber nicht wann sie mit welcher Airline in Düsseldorf losfliegt." Die Dame hatte nur eine Buchungsnummer — Katharina Tuschen sorgte dafür, dass sie pünktlich ihren Flieger erreichte. Gäste in Eile lassen schon mal Sachen im Hotelzimmer liegen — am häufigsten Ladekabel, aber auch Schmuck oder Bücher. Alle Fundstücke werden sorgsam notiert und verwahrt — bis sich der Gast meldet oder wieder einmal im Amber Hotel absteigt.

"Ich wollte schon mit 13 Jahren unbedingt im Hotel arbeiten, weil ich etwas mit Menschen machen wollte": Jetzt mit 22 Jahren ist Katharina Tuschen in ihrem Traumberuf angekommen. Und hat im Amber Hotel sogar ihr Glück gefunden: "Hier habe ich meinen Freund kennengelernt. Er ist Koch." Ein beruflich bedingtes Handicap hat die Hildenerin allerdings: "Wenn ich einmal selber privat in einem Hotel absteige, etwa im Urlaub, sehe ich alles, jede Kleinigkeit, die nicht stimmt. "

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(RP)
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