Hilden Betreut wohnen im Alter

Düsseldorf · In die 28 neuen Seniorenwohnungen neben dem städtischen Seniorenzentrum Erikaweg ziehen die ersten Mieter ein. Ab 25. Oktober bietet die Einrichtung zwölf Tagespflegeplätze. Das ist für Hilden völlig neu.

Vier Jahre lang hat Gerhard Becker auf Wartelisten gestanden. Gestern bezog der 75-Jährige seine neue Seniorenwohnung neben den gemeinnützigen Seniorendiensten "Stadt Hilden" am Erikaweg. "Ich habe mir zuvor alle entsprechenden Hildener Einrichtungen angeschaut und hier am Erikaweg den besten Eindruck gewonnen", erzählte der Hildener. Auch seine Lebensgefährtin Inge Zauder ist von der neuen, 66 Quadratmeter großen Wohnung angetan: "Eine schöne Wohnung, barrierefrei mit Fußbodenheizung."

Anrecht auf Pflegeplatz

Für Becker war wichtig, dass er mit der betreuten Wohnung auch das Anrecht auf einen Pflegeplatz im benachbarten Seniorenzentrum erwarb. Er wollte rechtzeitig vorsorgen: "Ich habe in meinem Umfeld erlebt, was passiert, wenn Senioren sich plötzlich nicht mehr selber versorgen können." Alle 28 Seniorenwohnungen sind bereits vergeben. Schon vor einem Jahr hatten sich rund 60 Frauen und Männer für die 40 bis 70 Quadratmeter großen Wohnungen angemeldet, berichtet Prokuristin Barbara Clouet. Die Mieter können alle Angebote des benachbarten Seniorenzentrums nutzen. Der Notruf läuft nebenan im Heim auf. Beheizt werden die neuen Seniorenwohnungen mit einer Wärmepumpe in Verbindung mit moderner Energiespartechnik. Das macht die Heizkosten beherrschbar. Die Seniorendienst Stadt Hilden garantieren, dass Miete und Nebenkosten während der gesamten Wohndauer unverändert bleiben, erläuterte Clouet. Das gebe den alten Menschen Planungssicherheit.

Sponsoren sorgen für Bus

Ab 25. Oktober bietet das Seniorenzentrum zwölf Tagespflegeplätze an. Da sei für Hilden ein völlig neues Angebot, hob Geschäftsführer Holger Reinders hervor. Tagespflegeplätze gebe es sonst nur in Velbert, Mettmann oder Langenfeld. Der Gesetzgeber habe Anfang 2009 die Pflegeleistungen erhöht. Erst jetzt könnten es sich viele Pflegebedürftige und deren Angehörige überhaupt leisten, eine Tagespflege in Anspruch zu nehmen. Reinders ging davon aus, dass die meisten Nutzer Demenzkranke sein werden. Der Förderverein des Seniorenzentrums hat mit Hilfe von Sponsoren (Mudersbach Stiftung, Stadtwerke Hilden, Möbelzentrum Vonnahme) einen behindertengerechten Bus zum Transport der Tagespflegegäste angeschafft.

Der Bau der Tagespflege-Einrichtung wird über den Kreis Mettmann, die Stadt Hilden und die Pflegepauschale finanziert. Der Betrieb muss über die Nutzer bezahlt werden.

Die 28 Senioren-Wohnungen kosten rund 3,7 Millionen Euro, wurden frei finanziert und sollen sich über die Miete tragen.

(RP)
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