"Das ist äußerst dumm gelaufen", fasst der Gebäudereiniger das Geschehen des 4. Maiabends lapidar zusammen. Er sei mit seinen Hunden vor die Tür gegangen, während seine Frau in der Küche gekocht habe. "Ich habe ihr gesagt, dass sie auf den Kamin aufpassen und gegebenenfalls das Feuer dämpfen soll", sagt der Angeklagte. "Das hat sie offensichtlich nicht ausreichend gemacht."

Bei der Untersuchung der Brandursache fiel schnell auf, dass der Kaminofen nicht richtig eingebaut war. Zudem war bereits vor dem Brand ein Sprung in dem Schutzglas. "Wir wollten das reparieren lassen, aber es hat schlicht und einfach das Geld gefehlt." Der Richter wollte das nicht gelten lassen. "Bei einer gewissen Sorgfalt wäre dieses Feuer vermeidbar gewesen und eine Scheibe für den Kamin ist auch nicht so teuer, dass man dafür so ein Risiko eingehen müsste."

Der Brand zerstörte nicht nur beinahe vollständig den Anbau an das Wohnhaus, sondern griff auch auf die benachbarte Gartenlaube über. Den Einbau des Kaminofens habe ein Bekannter erledigt. Durch die nicht fachgerechte Installation fing auch das Dach schnell Feuer. Eine entsprechende Genehmigung für den Einbau habe es ebenfalls nicht gegeben, stellte das Gericht fest.

"Für die Nachbarn tut es mir am meisten leid", sagte der Angeklagte, der gleichzeitig auch der Hauptgeschädigte ist. An ihm bleibt ein Großteil des Gesamtschadens von 43.000 Euro hängen. Der Richter verurteile ihn darüber hinaus zu einer Haftstrafe von drei Monaten - zur Bewährung auf zwei Jahre. Von weiteren finanziellen Belastungen des Familienvaters sah er indes ab.