Haan Blutwäsche nicht nur im Schlaf

Düsseldorf · Das Nephrologische Zentrum Haan hat neue Räume im St.-Josef-Krankenhaus bezogen. Jetzt können nicht nur die stationären Patienten der Klinik von den Nierenspezialisten profitieren, sondern auch ambulante Patienten umfassend betreut werden. Gestern war Tag der offenen Tür.

Die neuen Räume sind hell und freundliche gestaltet. Grün ist die verbindende Farbe. Sie sorgt für Ausgleich, Ruhe, Sicherheit und Geborgenheit. Professor Dr. Michael Koch legte viel Wert auf die Atmosphäre im neuen Domizil des Neprologischen Zentrums. Schließlich verbringen die Patienten hier – je nach dem Blutwäscheverfahren – an drei Tagen in der Woche insgesamt 15 Stunden. Gestern gab es im Zentrum, das heute seinen Betrieb aufnimmt, einen Tag der offenen Tür, den viele Nierenpatienten zur Information nutzten.

Das Herz des Nierenzentrums steht im Keller. "Für die Dialyse benötigen wir so genanntes Reinstwasser, das so gut wie keine Mineralien oder andere Fremdstoffe enthält", sagt Professor Koch. Dies geschieht durch eine Wasseraufbereitungsanlage, die mit dem speziellen physikalischen Verfahren, Wasser zu Reinstwasser machen kann, das Giftstoffe aus dem Blut ausschwemmt. 1,5 Millionen Euro hat der Umbau inklusive der neuen Anlagen gekostet.

Vollwertiges Zentrum

Seit 1998 betreut Dr. Koch stationäre Dialysepatienten am St.-Josef- Krankenhaus Haan. Mit dem Umbau können an der Robert-Koch-Straße jetzt zusätzlich ambulante Blutwäschen durchgeführt, aber auch alle anderen Erkrankungen der Niere diagnostiziert und behandelt werden. "Wir haben hier ein vollwertiges nephrologisches Zentrum, so wie wir es mit sechs Fachärzten bereits an drei weiteren Standorten in Mettmann, Velbert und Hilden betreiben."

Die Nierenheilkunde oder Nephrologie besteht nicht nur aus der Dialyse, doch nimmt die Blutwäsche einen wichtigen Part ein. "Dialysepatienten warten im Durchschnitt fünf Jahre auf eine Transplantation", weiß Koch, der seit kurzem eine Professur an der Universität Düsseldorf hält.

Ein besonderer Schwerpunkt des Nephrologischen Zentrums ist die Bauchdialyse, bei der für die Blutwäsche das eigene Bauchfell genutzt wird. Nachdem ein kleiner Schlauch implantiert wurde und nach entsprechenden Schulungen wird der Patient unabhängig von Maschinen und den Terminen im Zentrum, das Blut reinigt sich im wahrsten Sinne im Schlaf. "Wir sind mit unseren vier Standorten das größte Zentrum für die Bauchdialyse in Deutschland", sagt Dr. Michael Koch nicht ohne Stolz.

Optimaler Partner

Das St. Josef Krankenhaus – insbesondere mit dem Diabeteszentrum Rheinland und der Gefäßchirurgie – ist ein optimaler Partner. "Die Kombination der drei Fachrichtungen ist einzigartig in der Region", so Koch. Oftmals ist die Erkrankung der Niere auch eine Folge anderer Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes oder Bluthochdruck. "Auch für unsere stationären Patienten sind die Experten des Nephrologischen Zentrums ein Segen", freut sich Dr. Stefan Stranz Leiter des Krankenhauses.

(RP)
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