Kreis Mettmann Bögen bauen - das Museum zeigt wie es richtig geht

Kreis Mettmann · In der Reihe der Bogenbauseminare des Neanderthal Museums steht im Januar ein Wochenendworkshop auf dem Programm: Am 21./22. Januar (jeweils 9 bis 18 Uhr) haben Interessierte (ab 16 Jahren bzw. 14 Jahren mit Begleitperson) die Wahl zwischen sechs verschiedenen Bogentypen: Gebaut werden kann etwa ein Wikingerbogen (nach einem Fund aus Haithabu, 10. Jahrhundert) samt Pfeilen mit für die Zeit typischen Knochenspitzen. Oder ein mittelalterlicher Langbogen inklusive Hornenden, selbst gedrehter Bogensehne sowie zwei Pfeilen mit Befiederung und Geweihspitzen. Aus dem Nydammoor (Dänemark) stammt das Vorbild (4./5. Jahrhundert) für den schlanken Nydambogen mit einer achteckig facettierten Spitze aus Geweih. Entscheiden kann man sich auch für einen alamannischen Langbogen (nach einem Fund aus dem 6. Jahrhundert aus Süddeutschland), einen Steinzeitbogen (Holmegaard-Typ, ca. 8.000 v. Chr.) oder für einen Sudbury-Indianerbogen (Nordamerika, 17. Jahrhundert) jeweils inklusive zweier Pfeile mit Befiederung und Geweihspitzen.

Die Teilnahme an dem Workshop ist nicht ganz billig, sie kostet etwa 200 Euro - das ist abhängig vom Bogentyp.

Darüber hinaus gibt es am Samstag, 14. Januar (9 bis 17 Uhr), einen Workshop für Kinder. Gemeinsam mit einem Elternteil bauen die Kinder (sieben bis 12 Jahre) einen Bogen nach jungsteinzeitlichem Vorbild, drehen eine Bogensehne und fertigen zwei Pfeile an. Die Teilnahme kostet 95 Euro pro Kind.

Geleitet werden die Workshops von dem Prähistoriker Johann Tinnes. Er baut seit vielen Jahren Bogen, Pfeile und Zubehör nach archäologischen und völkerkundlichen Vorbildern und hat schon für viele Museen im In- und Ausland Repliken angefertigt.

Im Rahmen der Seminare in der Steinzeitwerkstatt des Neanderthal Museums informiert er über die Geschichte von Pfeil und Bogen und gibt die erforderliche Anleitung für den Bogenbau. Darüber hinaus macht er die Teilnehmer der Workshops natürlich auch mit der praktischen Handhabung ihrer Bogen vertraut. Die notwendigen Werkzeuge für den Bogenbau werden zur Verfügung gestellt, es können aber auch eigene Werkzeuge mitgebracht werden.

Anmeldung (mit Angabe der Körpergröße für die Bemaßung der Bogenrohlinge und vollständiger Adresse) an den Seminarleiter Johann Tinnes, Stuppstraße 13, 50823 Köln, Telefon 0221 513877, Mobil 0172 2435593, j.tinnes.pre-rec@arcor.de.

(RP)
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