Hilden Bürgermeisterin Alkenings verteidigt ihre Personalpolitik

Hilden · Zum 1. August wechselt Noosha Aubel, Leiterin des mit Abstand größten städtischen Amts (für Schule, Jugend und Sport) als Beigeordnete nach Potsdam. Büchereileiterin Claudia Büchel übernimmt spätestens zum 1. Oktober die Leitung der Stadtbibliothek Münster. Was tut die Stadtverwaltung, um den Weggang von guten Leuten zu verhindern?, fragt Friedhelm Burchartz (Allianz für Hilden) Verwaltungschefin Bürgermeisterin Birgit Alkenings.

Hilden: Bürgermeisterin Alkenings verteidigt ihre Personalpolitik
Foto: Staschik Olaf

Der überwiegende Teil aller freien Stellen werde mit Bewerbern aus dem eigenen Haus besetzt, antwortet die Bürgermeisterin. In den vergangenen fünf Jahren seien zwölf Führungspositionen (Amtsleiter, Stellvertreter, Sachgebietsleiter) intern besetzt worden. Lediglich in zwei Fällen habe man auf externe Bewerber zurückgreifen müssen. Häufig seien in diesen Fällen auch besondere Qualifikationen gefragt. Wenn gute Mitarbeiter die Hildener Stadtverwaltung verlassen, sei dies kein "Managementfehler", wie die Allianz unterstelle. Die Verwaltung könne nicht immer den Wunsch nach Veränderung beeinflussen. Im Rathaus gebe es bereits seit 16 Jahren ein Personalmanagementkonzept. Alle Mitarbeiter würden regelmäßig dienstlich beurteilt. Für Führungskräfte und solche, die es werden wollen, gebe seit 20 Jahren spezielle Angebote. In den Seminaren könne das besondere Potenzial der Teilnehmer erkannt und gefördert werden. Alle Mitarbeiter der Verwaltung hätten die Möglichkeit, sich fortzubilden. Freie Stellen würden nach einem standardisierten Auswahlverfahren besetzt. Dazu biete die Stadt zahlreiche Modelle für Teilzeitarbeit. Mit der Stimmung im Rathaus steht es allerdings nicht zum Besten.

Viele der 950 Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind mit ihrem Arbeitgeber unzufrieden. So steht es in einem Bericht, den das Beratungs- und Prüfungsamt der Stadt vorgelegt hat. Es untersteht nicht der Verwaltungschefin, sondern dem Rat. Die Diagnose stimmt, bestätigt Personalratsvorsitzende Claudia Rehag: "Das Betriebsklima hat sicher gelitten." Die Arbeitsbelastung steige. Stellen würden nicht sofort besetzt. Es gebe viele Langzeitkranke. Es gibt eine Arbeitsgruppe, die eine Mitarbeiterbefragung gründlich vorbereiten soll.

Was die Stellenbesetzung angeht, ist Personalratsvorsitzende jedoch an der Seite der Verwaltungschefin: "Das läuft richtig und gut. Die Kritik daran ist nicht berechtigt. Ich kann nur davor warnen, das zu ändern. Der Personalrat ist dafür, jede Stelle auszuschreiben." Die Unzufriedenheit der Mitarbeiter liege nicht am Verfahren, sondern an der Transparenz: Wer hat welche Stelle warum bekommen und wer warum nicht? Rehag: "Ich denke darüber nach, wie wir solche Fragen beantworten können, ohne andere Mitbewerber bloßzustellen."

(cis)
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