Hilden Chinesen interessiert an Gewerbeflächen

Hilden · Die Ankündigung, dass in Düsseldorf ein Generalkonsulat eingerichtet wird, bringt auch Hilden neue Interessenten ein.

Wenn Bruno Huang umzieht, dann werden ihm handelsübliche Umzugskisten nicht ausreichen. Denn Ende dieses Jahres will der Geschäftsführer der Zippy Technolog Europe seinen kompletten Betrieb von Neuss nach Hilden verlagern: Er plant, im Gewerbegebiet Giesenheide einen rund 1000 Quadratmeter großen Standort zu beziehen. Zurzeit wird er für die Bedürfnisse der Firma hergerichtet. Zehn feste Mitarbeiter sowie sieben Aushilfen sollen dort neue Arbeitsplätze finden. "Und wir wollen noch ausbauen", betont Huang, Neueinstellungen sind geplant.

Die Nachfrage nach Gewerbestandorten in Hilden hat sich verbessert. Das berichtet Wirtschaftsförderer Peter Heinze. "Überschwappeffekte aus Düsseldorf", sieht er als einen von mehreren Gründen: Wer in der Landeshauptstadt keinen Platz zur Ansiedlung oder Erweiterung findet, sucht sich einen Standort in der Umgebung. Davon profitiert auch Hilden.

Zweite Beobachtung: Mittlerweile gibt es viele taiwanesische und chinesische Betriebe, die es nach Hilden zieht. Huang ist nur einer davon, erzählt Heinze. Grund seien die Direktflüge, die von Düsseldorf nach China möglich sind. Zugkraft entwickeln aber auch die Pläne des chinesischen Staatspräsidenten. Er hatte bei seinem Besuch Ende März dieses Jahres in Düsseldorf angekündigt, in der Landeshauptstadt oder der näheren Umgebung ein chinesisches Generalkonsulat einrichten zu lassen.

Von diesen Entwicklungen zeigen sich nicht nur Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Udo Siepmann, sondern auch Hildens Wirtschaftsförderer Peter Heinze zufrieden. Denn sie entwickeln auch in der Itterstadt Sogwirkung. So sei die Nachfrage nach Gewerbeflächen gut, "alles bis 1000 Quadratmeter Hallenfläche geht gut weg", berichtet Heinze. Die stärkste Branche sei dabei die Industrie. Zugenommen habe erfreulicherweise aber auch die Nachfrage nach Büroflächen. "Dieser Markt erholt sich langsam", sagt Heinze. Aktuell stehe er in Verhandlungen mit einem Unternehmen aus Düsseldorf, das an rund 10 000 Quadratmetern Fläche im Gewerbegebiet Giesenheide interessiert ist. "Das ist aber noch nicht spruchreif", sagt Heinze. Zusammen mit Zippy seien es drei Projekte, die damit in Giesenheide laufen. Noch bessere Nachrichten meldet Heinze für das Gewerbegebiet an der Bahnhofsallee: "Alle Grundstücke sind bis auf 480 Quadratmeter vergeben und verplant." Auch das hat Peter Heinze noch selten erlebt: "Wir haben Anfragen nach Gewerbeimmobilien auch in den Sommerferien. Das ist eher ungewöhnlich."

Über den deutschen Standort der Firma Zippy werden für den europäischen Markt Schaltnetzteile vertrieben, die vornehmlich in der Industrie eingesetzt werden. Seit 2004 war das Unternehmen in Neuss ansässig, doch dort war keine weitere Expansion möglich. "Wir haben seit Jahren nach einem repräsentativen Kaufobjekt gesucht, und endlich gibt es das Objekt in Hilden, das zu unserem Nutzungszweck passt", gibt sich Huang zufrieden. Zippy Europe gehört zu einem börsennotierten taiwanesischen Unternehmen.

(RP)
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