Hilden Dank Sport: Hildens Kinder werden fitter

Hilden · Wissenschaftliche Tests zeigen, dass das Bewegungsprogramm Früchte trägt. Die Schwimmförderung wird beibehalten.

 Slalomlauf - eine der Aufgabe beim Sportcheck. Unser Bild stammt aus dem Jahre 2006 und entstand bei der Prüfung für die Kinder der Wilhelm-Hüls-Schule.

Slalomlauf - eine der Aufgabe beim Sportcheck. Unser Bild stammt aus dem Jahre 2006 und entstand bei der Prüfung für die Kinder der Wilhelm-Hüls-Schule.

Foto: Christoph Göttert

Hildens Kinder sind in den vergangenen Jahren sportlicher geworden. Das ergaben jetzt die Tests "Check!" und "Re-Check!", die mit Grundschulkindern durchgeführt wurden. Die Ergebnisse legte die Verwaltung dem Schulausschuss vor. Das Ergebnis: Es sind immer weniger Kinder motorisch schwach, der Anteil Übergewichtiger sinkt.

Das Programm "Check!" für Zweitklässler gibt es in Hilden seit 2005, "Re-Check!" für Viertklässler wurde 2008 eingeführt. Betreut werden beide Testreihen von Prof. Dr. Theodor Stemper. Er gehört der Betriebseinheit Sportwissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal an und sorgt für die wissenschaftliche Grundlage der Tests.

Doch die Stadt Hilden beließ es bei Einführung von "Check!" nicht allein bei Tests. Sie flankierte das Programm mit dem Auf- und Ausbau eines Sport- und Bewegungsmodells, das offenbar Früchte trägt. So erklärt sich Claudia Ledzbor, Leiterin des Sportbüros, jetzt die aktuellen, "auffallend guten Zahlen" der vierten Klassen. Von 407 Kindern sind demnach 15,6 Prozent sportlich talentiert, 77,1 Prozent befinden sich im motorisch "normalen" Bereich, und nur 7,3 Prozent haben motorische Defizite. Zum Vergleich: 2012 waren nur 6,7 Prozent talentiert, aber noch 10,7 Prozent haben motorisch schwach abgeschnitten. 5,9 Prozent der Viertklässler sind krankhaft fettleibig (2012: 6,3 Prozent), 11,1 Prozent übergewichtig (2012: 10.2), 2,2 Prozent sind mager (2012: 1,9). 64,7 Prozent gaben an, Mitglied in einem Sportverein zu sein. 2012 waren es nur 53,5 Prozent. Dabei zeigen sich bei den Viertklässlern bereits die Erfolge des Sport- und Bewegungsmodells, das für Hildener Kinder schon in den Kitas beginnt, betonte Sportdezernent Reinhard Gatzke. So können motorisch schwache Mädchen und Jungen an auf sie zugeschnittenen Förderangeboten in Kitas und Schulen teilnehmen. Sportlich begabte Kinder erfahren eine Talentförderung in Sportvereinen. Arbeitsgemeinschaften (AGs) in Tanz-Gymnastik, Ball- und Reitsport bieten eine große Auswahl an Bewegungsmöglichkeiten. Erweitert werden soll das Angebot um das Modul "Wassergewöhnung/Schwimmförderung". Es soll an die Erfolge des Projektes "Quietschfidel" anknüpfen, mit dem die Stadt Hilden 2011 eine von fünf Beispiel-Kommunen in NRW wurde. Das Programm hatte zum Ziel, Grundschulkinder wieder verstärkt an das Schwimmen heranzuführen. Zuschüsse von insgesamt 41 144,29 Euro kamen vom Land. Mitte dieses Jahres ist das Programm ausgelaufen, doch Hilden will die Schwimmförderung fortsetzen. Dazu sei es notwendig, weiterhin eine mit dem Schwimmsport vertraute und erfahrene Honorarkraft mit monatlich bis zu 15 Stunden zu beschäftigen. Die zusätzlichen jährlichen Kosten von 3500 Euro segnete der Schul- und Sportausschuss einstimmig ab. Dass "Quietschfidel" Früchte trägt, merken bereits die Sportvereine: "Wir können die Arbeit mit Dritt-, Viert- und Fünftklässlern abbauen", sagt Bärbel Möllers, Abteilungsleiterin Schwimmen bei der Hildener Allgemeinen Turnerschaft (HAT). Denn in diesem Alter haben viele Kinder mittlerweile schwimmen gelernt.

Sportamtsleiterin Claudia Ledzbor freut sich: "Die durch das Ministerium und den Schwimmverband geplante Abschlussveranstaltung wird voraussichtlich im März 2015 in Hilden stattfinden. Das ist für uns ein großes Kompliment und eine besondere Würdigung unserer Arbeit."

(RP)
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