Adventstürchen 14 Wir Warten Dann macht es Ding-Dang-Dong und die Schule ist aus

Hilden · Langenfeld Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Vor dem Ansturm. Je näher der Zeiger an 11.50 Uhr rückt, desto mehr Grüppchen bilden sich. Am Zaun, neben dem Klettergerüst, vor der Schultür. Manche bleiben auch lieber für sich. Sie starren auf den Boden. So wie ein Vater im grünen Parka. Sie gucken aufs Handy, wie einer, der vielleicht ein Opa ist. Oder sie stehen einfach nur da mit den Händen in der Jackentasche, wie die Frau mit dem roten Mantel.

 Eltern holen Kinder an der Don-Bosco-Schule ab: Angela Arndt (v.l.) mit Alexander, Gülcan Yüksekdag mit Sadiye und Antonija Barisic mit Noa.

Eltern holen Kinder an der Don-Bosco-Schule ab: Angela Arndt (v.l.) mit Alexander, Gülcan Yüksekdag mit Sadiye und Antonija Barisic mit Noa.

Foto: MATZERATH

Langenfeld Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Vor dem Ansturm. Je näher der Zeiger an 11.50 Uhr rückt, desto mehr Grüppchen bilden sich. Am Zaun, neben dem Klettergerüst, vor der Schultür. Manche bleiben auch lieber für sich. Sie starren auf den Boden. So wie ein Vater im grünen Parka. Sie gucken aufs Handy, wie einer, der vielleicht ein Opa ist. Oder sie stehen einfach nur da mit den Händen in der Jackentasche, wie die Frau mit dem roten Mantel.

Hier und da hört man ein "Hallo!" - man kennt sich. Man grüßt sich auf dem Schulhof. Angela Arndt, Gülcan Yüksekdag und Antonija Barisic plaudern. Wie alle, die um diese Zeit an der Katholischen Don-Bosco-Grundschule stehen, warten sie auf den Gong - und auf die Erstklässler Alexander, Sadiye und Noa. Noch fünf Minuten. Die Mamas reden über einen Ausflug. Für die i-Dötzchen geht's zur Eislaufbahn auf dem Marktplatz. Wie läuft das ab? Was braucht man da? Helm, Knieschoner, ja, ... und "warme Socken", sagt eine der Mamas. Noch mal ein Blick auf die Uhr. Immer noch nicht 11.50 Uhr.

Der Schulhof wird voller. Eine Mama kommt angerannt. Das mit den Parkplätzen um diese Zeit ist so eine Sache. Wer keinen findet und zu lange um den Block kurvt, muss sich auf den letzten Metern ganz schön beeilen. Es sind einige Kinder, die um diese Zeit an der Schule abgeholt werden. "Aber viele gehen auch nach dem Unterricht in die Betreuung und werden dann später abgeholt oder gehen je nach Alter und Schulweg auch schon alleine nach Hause", sagt Schulleiterin Christiane Johnen. Dass Mamas und Papas auf dem Schulhof warten, ist für sie in Ordnung. Was nicht in Ordnung ist, sagt sie, ist: auf dem Schulhof parken. Auf dem Schulhof parken - ernsthaft? "Ja", sagt Johnen. "Passiert immer wieder." Deshalb gebe es jetzt am Tor ein Schild. "Durchfahrt verboten."

Und dann kommt der Gong. Ding-Dang-Dong. Die Tür zum Pausenhof wird von innen aufgedrückt. Dutzende Grundschüler rennen auf den Schulhof. Es ist ein bisschen wie mit Fohlen, die losgaloppieren, wenn man ihnen das Tor vom Stall zur Weide öffnet. Die Köpfe drehen sich, Augen suchen. Wo ist Mama? Da ist sie ja! Noa ist bei Mama angekommen. Mama lächelt. Noa lächelt. Aber Noa hat die Jacke nicht an. Mama schimpft - "zu kalt!". Und auf dem Weg nach Hause kommt wohl immer dieselbe Frage: "Wie war's in der Schule?"

(RP)
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